Jul 122010
 

Einer der wichtigsten Dinge für einen Forex Trader ist das Einhalten von elementaren Money-Management und Risiko-Management Regeln. Das Ziel dieses Forex-Risikomanagements ist, die Wahrscheinlichkeit, bankrott zu gehen, möglichst gering zu halten.

Gut möglich, dass Sie als aktiver Forex-Trader noch keinen Artikel über Bankroll- oder Money-Management gelesen haben. Aber Sie werden aus eigener Erfahrung wissen, dass die Schwankungen Ihres Cashbestandes groß sein können. Die Varianz – die Verteilung der Resultate Ihrer Trades im Zeitverlauf – kann sehr groß sein. Vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie fünf, zehn oder sogar noch mehr Trades nacheinander mit Verlust abzuschliessen. Um Verluste zu beschränken können Sie bei jedem Trade eine Verlustgrenze setzen. Zum Beispiel eToro bietet gute Möglichkeit hierfür.

Um einen Totalverlust Ihres Guthabens zu verhindern, sollten Sie deswegen Ihre Trades jeweils nur mit einem kleinen Anteil des Geldes, das Sie für Forex Trading zur Verfügung haben, durchführen. Natürlich, je kleiner der eingesetzte Betrag pro Trade, desto geringer der mögliche Gewinn. Wenn Sie also mit konservativem Money Management traden, dann werden Sie mehr Zeit benötigen, um Ihr Forex Kapital zu verdoppeln. Allerdings reduzieren Sie damit auch die Wahrscheinlichkeit, bankrott zu gehen.

Um das Risiko-Management im Forex-Bereich zu verstehen, ist es wichtig, die Begriffe Forex Risiko- und Money-Management zu unterscheiden:

Definition Risiko-Management Forex: Maßnahmen, um das Risiko, beim Forex Trading bankrott zu gehen, zu reduzieren. Dazu gehören nebst dem Money-Management u.a. auch psychische Stärke und das Setzen und Durchführen von Stop-Loss-Aufträgen.

Definition Bankroll-Management Forex: Spezifische Forex Risiko-Management Massnahme, die den Maximaleinsatz pro Trade in Prozent des Kapitalstocks eines Traders bestimmt. Beispiel: Halten Sie sich als Trader an ein 5% Bankroll-Management, dann dürfen Sie pro Trade maximal 5% Ihres gesamten Kapitalstocks einsetzen. Haben Sie also 8‘000 Euro bei Ihrem Forex Broker eingezahlt, dann dürfen Sie mit einem 5% Money-Management höchstes Trades mit einem Einsatz von 400 Euro tätigen.

Bei der Wahl Ihrer Bankroll spielt auch der Bonus eine Rolle, den Sie bekommen können. Bei Instaforex können Sie zum Beispiel einen $ 5000 Bonus bekommen. Das ist natürlich sehr lukrativ und beeinflusst Ihre Bankroll Entscheidung. Klicken Sie hier um zu Instaforex zu gelangen.

Bankroll-Management begrenzt Risiko und Verluste

Je mehr Geld Sie bei einzelnen Trades verlieren, desto schwieriger wird es, den alten Kontostand wieder zu erreichen. Nehmen wir an, dass Sie sich verspekuliert haben und 50% Ihrer Bankroll weg ist: Sie haben 1‘000 Euro verloren, Ihr Kontostand beträgt noch 1‘000 Euro. Um den alten Depotwert von 2‘000 Euro wieder zu erreichen, müssen Sie Ihre 1‘000 Euro verdoppeln, also einen Profit von 100% erzielen. Nach der gleichen Rechnung müssen Sie 400% Performance erzielen, um einen einmaligen Verlust von 80% Ihres Kontostandes wettzumachen – eine kaum lösbare Aufgabe. Aber genau vor solche schwierigen Aufgaben stellen Sie sich, wenn Sie zu viel Ihres Vermögens pro Trade einsetzen. Schauen Sie sich die Tabelle hier an:

Wenn Sie jeweils nur mit einem Prozent Ihres Forex-Echtgeldes traden und 20 Trades nacheinander Ihren kompletten Einsatz verlieren, dann beträgt Ihr Guthaben anstelle der ursprünglichen 10‘000 Euro noch 8‘179 Euro (1‘821 Euro Verlust). Sie haben somit 18% Ihres online FX-Vermögens eingebüsst. Wenn Sie jedoch pro Trade 20% Ihres Vermögens einsetzen, dann büssen Sie bereits bei einem schief gelaufenen Trade mehr Geld ein: 2‘000 Euro. Wenn auch nur fünf solcher Trades in Serie komplett danebengehen, dann haben Sie mit einem 20%-Bankroll Management nur noch 3‘277 Euro übrig: Ein Verlust von über zwei Dritteln Ihres Kapitals!

Forex Bankroll-Management und Varianz

Varianz ist mathematisch gesehen die Summe der Quadrate der Abweichungen von Werten vom Mittelwert geteilt durch die Anzahl Messpunkte. Die Standardabweichung ist die Quadratwurzel der Varianz. Auch wenn Sie nicht Mathematik studiert haben, werden Sie unter Varianz das verstehen, was ein durchschnittlicher Trader versteht: „Zu“ starke Schwankungen der Resultate nach unten.

Wir haben die Ergebnisse von Forex Trades simuliert, um Ihnen damit ein besseres Verständnis der möglichen Schwankungen der Resultate – auch von erfolgreichen Tradern! – zu geben und Ihnen damit zu zeigen, wie wichtig das Einhalten von elementaren Bankroll-Regeln ist, um das Risiko eines Totalverlustes gering zu halten.

Wir gehen von folgender Ausgangslage aus: Ein FX Trader führt nacheinander 1‘000 Trades durch, bei denen er jeweils 1‘000$ einsetzt. In 52% der Fälle verdoppelt er seinen Einsatz, und in 48% der Fälle verliert er seinen Einsatz. Unser Trader ist also sehr erfolgreich: Er erzielt durchschnittlich 4% Rendite (oder auch ROI, Return on Investment genannt) auf seinen Trades. Pro Handel mit 1‘000 Euro verdient er somit durchschnittlich 40$. Wenn er jetzt 1‘000 solcher Trades durchführt, dann sollte er also 10‘000 x 40$ = 40‘000 Gewinn erzielen. Das ist sein Erwartungswert. In der Realität sehen die möglichen Resultate aber anders aus, je nachdem, ob er Glück oder Pech hat. Was wäre, wenn 10‘000 identische Trader je 1‘000 Trades mit 1‘000$ Einsatz und 4% ROI/Trade durchführen würden?

Die obige Grafik zeigt den Verlauf über all diese 10‘000 Trader. Das durchschnittliche Ergebnis nach 1‘000 Trades ist ein Plus von 40‘000$ (blaue Linie). Der Trader mit dem meisten Glück (grüne Linie) erzielte ein Plus von 160‘000$, viermal mehr als der Durchschnitt, obwohl er den gleichen ROI haben sollte. Und der grösste Pechvogel hat trotz positivem Erwartungswert 80‘000$ (rote Linie) verloren. Der glücklichste Trader hat also 3x den erwarteten Gewinn von 40‘000$zusätzlich gewonnen (+120‘000$ auf 160‘000$), der unglücklichste Trader hat 3x den erwarteten Gewinn von 40‘000$ verloren (-120‘000$ auf -80‘000$).

Selbst die sehr grosse Anzahl von tausend Trades vermag also die „Varianz“ nicht auszubügeln: Auch erfolgreiche Trader können sehr lange Durststrecken mit umfangreichen Verlusten erleben!

Varianz beim Forex-Trading

Wir haben mit der obigen Ausgangslage weitere Simulationen durchgeführt. Auf dieser Grafik sehen Sie die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Rendite bei 500 Trades (rote Kurve), 2‘000 Trades (blaue Kurve) und bei 5‘000 Trades (grüne Kurve). Dazu haben wir jeweils 10‘000 Simulationen durchgeführt:

Wenn 10‘000 mal 5‘000 Trades mit einem ROI von 4% durchgeführt werden, dann ergibt dies eine sehr spitze Wahrscheinlichkeitsverteilung. Der Mittelwert beträgt 4%, und die meisten Resultate liegen in einer Glockenkurve nah um den Mittelwert verteilt. Es ist nur bei wenigen dieser 10’000 Simulationen vorgekommen, dass die tatsächliche Rendite nach 5‘000 Trades weniger als 0% oder mehr als 8% betrug. Ganz anders das Bild bei 500 Trades: Hier ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung flach. Obwohl die meisten Simulationen einen ROI von 4% ergaben, lagen doch viele Ergebnisse im negativen Bereich.

Wie stark die Streuung der simulierten Resultate ist, kann mit der Standardabweichung (Zeichen: s) ausgedrückt werden. Die Resultate sehen Sie in dieser Tabelle:

Bei 5‘000 Trades beträgt die Standardabweichung lediglich 1.4%. Das bedeutet, dass rund 68% der Resultate innerhalb einer Bandbreite von +/- 1.4% um den Mittelwert verteilt sind. Rund 6‘800 der 10‘000 Simulationen ergaben also eine Rendite zwischen 2.6% und 5.4%. Zwei Standardabweichungen umfassen 95% aller Ergebnisse. Zu 95% Wahrscheinlichkeit wird also ein Trader mit 4% ROI nach 5‘000 Trades eine Rendite zwischen 1.2% und 6.8% erzielen. Bei nur 500 Trades ist die Standardabweichung massiv grösser, 4.5% statt 1.4%. Somit werden 68% der Durchgänge zwischen -0.5% und +8.5% ROI liegen. Oder anders ausgedrückt: 16% aller Trader werden nach 500 Trades einen ROI von weniger als -0.5% erzielt haben, obwohl Sie eigentlich profitable Trader mit einem durchschnittlichen ROI von 4% sind!

Zusammenfassung Varianz und Bankroll Management Forex

Die obigen Berechnungen sollten Ihnen gezeigt haben, wie stark die Schwankungen selbst für einen erfolgreichen FX Trader sein können. Wenn Sie ein Trader sind, der in seinen Trades jeweils den Einsatz verdoppelt oder verliert, dann empfehlen wir Ihnen, maximal 1% bis 5% Ihres Kapitals für einen einzelnen Trade einzusetzen. Setzen Sie mehr ein, dann können Sie zwar schneller mehr Geld verdienen, aber auch schneller Ihr Vermögen massiv dezimieren. Einzelne Trades mit 10% oder mehr Ihres Vermögens sind ein reines Glücksspiel: Da gehen Sie besser an den Roulette-Tisch und geniessen die Casino-Atmosphäre, da haben Sie wenigstens noch etwas von Ihrem (verlorenen) Geld.

Tipp: Steigern Sie Ihre Rendite, indem Sie sich bei einem neuen Forex Broker anmelden. Sie erhalten so einen Bonus von 1‘000$ und mehr!

Über den Autor: Dieser Artikel über “Forex Bankroll- und Risikomanagement” wurde verfasst von Thorsten Hallmüller, professioneller Forex Trader und Forex Coach.

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