Feb 282012
 

In diesem zweiten Artikel zum Forex Money-Management gehen wir nochmals auf die wichtigsten Grundpfeiler ein, um das Risiko von signifikanten Verlusten zu begrenzen. Da der Handel mit Devisen spekulativer Art ist und damit viele Gefahren birgt, verhelfen sich Forex Trader mit Werkzeugen, die Risiken minimieren und Handlungen kontrollieren. Dabei ist nicht nur die technische und fundamentale Analyse eine relevante Maßnahme. Besonders ein diszipliniert durchgeführtes Risiko- und Moneymanagement spielt für den Erfolg eines Traders die entscheidende Rolle. Deshalb verwenden erfolgsorientierte FX Trader Finanzanalysen und Trading-Techniken, um verschiedene Risikotypen einzuschätzen und zu kontrollieren. Beim Moneymanagement entscheidet der Trader hingegen, wie viele Anteile er von seinem Vermögen riskiert, um daraus einen maximalen Profit erwirtschaften zu können und wie viel Verluste finanziell vertretbar sind. Ein planmäßiges und zielstrebiges Monitoring der Handlungen am Forex Markt ist dafür unabdingbar.

 

Verlustbegrenzung

Einer der wichtigsten Risikomanagement-Werkzeuge für FX Trader sind die Stopp-Loss Order mit denen der Händler vorab seine eventuellen Verluste planen und begrenzen kann. Benutzt ein Trader die Stopp-Order, wird die Position beim Erreichen der Zielvorgabe geschlossen und verhindert somit weitere Verluste. Dabei ist es immens wichtig, den Stopp an einer sinnvollen Stelle zu platzieren. Insbesondere in volatilen Märkten schwanken die Kurse binnen kurzer Zeit so stark, dass die Kurssprünge schnell die Stopp-Order aktivieren können und die Position geschlossen wird. Einerseits begrenzt der Trader damit zwar seine Verluste, auf der anderen Seite verpasst der Trader im Fall einer darauf folgenden Gegenreaktion seine spekulierten Gewinne.

Deshalb sollten Stopp-Loss Order nicht zu nah an den Markbewegungen platziert werden. Als Orientierungspunkt für das Einstellen einer Stopp Order wird die Unterstützungslinie des Kursverlaufs gesehen. An dieser Linie dreht der Kursverlauf im optimalen Fall um und verläuft weiter in die spekulierte Richtung. Bricht der Kurs hingegen durch die Unterstützungslinie, wird der Kursverlauf weitere Tiefpunkte erreichen.

 

Gewinnmitnahme

Da der Forex Markt ein schnelllebiges Geschäft ist, muss der Trader schon vor dem Einstieg in den Markt seine Handelskonditionen und -strategien festlegen. Dabei betrachtet der Händler nicht nur seine Verlustbegrenzung, sondern definiert gleichfalls von vornherein seine möglichen Gewinne. Um diese erwarteten Gewinne vollkommen zu realisieren, sind die Take-Profit Order hilfreich. Der Trader setzt beim Einstieg in den Markt ein Kursziel fest, das als Limit die Position schließt. Hierbei ist zu beachten, dass die Erwartungen der Kursziele rational, also auf Basis der Marktbewegungen, getroffen werden. Ebenso wie bei den Stopp-Loss Order sollten die Limits für eine Handelsposition nicht von den rasanten Marktfluktuationen erreicht werden, sondern in risikogerechtem Abstand eingeordnet werden. Entsprechend dem Chance-Risiko-Verhältnis sollte das Limit mindestens die gleiche Pipzahl wie die Stopp Order umfassen. Hat ein Trader seinen Stopp von zwanzig Pips gewählt, sollte der Take-Profit ebenso zwanzig Pips und mehr aufweisen. Zudem können auch Widerstandslinien als mögliche Kursziele verstanden werden, denn hier erreichen Kursverläufe häufig ihren Höhenpunkt, um anschließend die Richtung zu ändern.

 

Chance-Risiko-Verhältnis

Ein Aspekt des Risiko- und Geldmanagements stellt das Chance-Risiko-Verhältnis dar. Um die Chancen für einen Trade zu bestimmen, kalkuliert der FX Trader noch vor dem Einstieg in den Markt das mögliche Kursziel. Das Risiko, das der Händler mit dem Trade eingeht, bestimmt er über Absicherungstechniken wie Stopp-Loss oder Take-Profit Order. Diese zwei Größen, Chance und Risiko, werden anschließend zueinander ins Verhältnis gesetzt, wodurch der Trader erkennen kann, ob der Trade sinnvoll ist.

Dabei hängt das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) vom Anlagehorizont und von der verwendeten Handelsfrequenz ab. Für Forex Trader, die kurzfristige Handlungen am Devisenmarkt planen, genügt ein geringes Chance-Risiko-Verhältnis von zwei, wohingegen Trader mit langfristigen Ambitionen eher ein CRV von vier erreichen sollten. Liegt das Chance-Risiko-Verhältnis bei vier, so ergibt sich im Gegensatz zum Verlustrisiko für jeden Trade eine viermal höhere Gewinnchance. Bei kurzfristigen Trades mit einem niedrigem CRV ist zwar die Trefferquote gering, dennoch kann der Trader über die Handelsfrequenz den durchschnittlichen Gewinn anheben.

 

Positionsrisiko

Trader am Forex Markt müssen immer mit Verlusten rechnen. Wie hoch die Risiken ausfallen können, kann der FX Händler berechnen. Dabei orientiert er sich an dem Positionsrisiko, das den Verlust vom Gesamtkapital mit einem einzelnen Trade bedeutet. Hält ein Händler ein Startkapital von eintausend Euro bereit, wobei sein Positionsrisiko bei einem Prozent liegt, so riskiert der FX Trader dementsprechend ein Prozent seines Kapitals, also zehn Euro. Damit das Positionsrisiko nicht überschritten wird, müssen die Lot-Größe und der Stop-Loss entsprechend gewählt werden.

Beispiel

Bei einem Kapital von 1.000 Euro möchte der Händler in den EUR/USD, der bei dem Kurs von 1,3136 liegt, investieren. Um das prozentuale Risiko dieses Trades zu kalkulieren, berechnet der Händler zunächst den Wert pro einzelnen Pip. Bei einem Lot von 10.000 Euro, würde die Rechnung wie folgt lauten:

Wert pro Pip = 0,0001/1,3136 x 10.000 Euro = 0,76 Euro. Somit hätte der Händler bei einem Verlustgeschäft mit 0,76 Euro pro Pip zu rechnen. Legt der Händler dabei einen Stopp-Loss bei zehn Pips an, begrenzt er seine möglichen Verluste auf 7,60 Euro, was wiederum 0,76 Prozent des Gesamtkapitals sind.

Generell werden Verluste auf ein bis zwei Prozent begrenzt, wobei 0,76 Prozent einen guten Mittelwert darstellt. Auch wenn der Trader die Lotgröße auf 20.000 Euro erhöht und den Stopp-Loss-Auftrag auf zwanzig Pips erweitert, liegt sein Positionsrisiko noch bei knapp annehmbaren 3 Prozent. Sind die Kurse volatil, ist es empfehlenswert, die Stopp-Loss-Begrenzungen zu erweitern und dabei die Lot-Größe zu verringern. Bei großem Kapital kann aber auch die Lot-Größe erhöht werden.

 

Verlustausgleich

Im selben Maß wie ein Trader am Forex Markt Gewinne hervorbringt, kann er auch Verluste einfahren. Der Zinseszinseffekt wirkt dementsprechend in beide Richtungen für Gewinne als auch Verluste. Dabei ist es relativ schwierig, nach einer Folge von Verlusten, das Eigenkapital wieder auszugleichen.

Beispiel

Ausgehend von 1000 Euro Startkapital, benötigt der Händler bei einem zwanzig prozentigem Verlust, wiederum eine Performance von fünfundzwanzig Prozent, um den Ausgleich zu erzielen. Dabei wird die Tilgung wie folgt berechnet:

Performance (in %) = ((Startkapital * 100) / (Startkapital * ((100 – Verlustbetrag) / 100))) – 100

Performance (in %) = ((1.000 * 100) / (1.000 * ((100 – 20) / 100))) – 100 = 25

Bei gleichem Startkapital, doch achtzig Prozent Verlust, benötigt der Trader schon eine erfolgreiche Performance von 400 Prozent, um sein Gesamtkapital wieder aufzubauen. In dieser Weise kann ein Totalverlust schnell hereinbrechen, ohne dass der Trader handlungsfähig ist. Empfehlenswert ist, die Verluste auf zehn Prozent des Gesamtkapitals zu begrenzen, damit es dem Trader möglich bleibt sein Kapital wieder zu erwirtschaften.

 

Handelsumfang

Um das Risiko beim Forex Trading zu minimieren, sollten nur Anteile des Gesamtkapitals im Markt aktiv gehandelt werden. Allgemeingültig sind Prozentsätze von zwei bis drei Prozent des Guthabens pro Transaktion, offensive Trader nutzen durchaus auch fünf Prozent ihres Kapitals. Während kleine Beträge gehandelt werden, können die Verluste eines misslungenen Trades nicht erhebliche Einbußen für das gesamte Konto verursachen. Zudem können die Verluste von einem geringfügigen Handelsumfang schneller ausgeglichen werden. Generell werden am Forex Markt langfristige Handelsstrategien verfolgt, dementsprechend versuchen FX Trader aus kleinen Gewinnen mit der Zeit eine große Profitsumme zu erwirtschaften.

 

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