Aug 152012
 

Oszillatoren liefern in Seitwärtsphasen, also trendlosen Stadien, zuverlässige Signale. Sie schwanken meist um eine Mittellinie. Diese oft als Nulllinie definierte Linie teilt das Oszillatorenband in zwei Hälften. Die Skalierung reicht dabei von null bis hundert. Dementsprechend lassen sich die Oszillatoren oberen und unteren Extremzonen zuordnen. Das Erreichen von Extremzonen bedeutet im Allgemeinen, dass die Kursbewegung übertrieben ist und eine Korrektur fällig wird. Allerdings können sich Oszillatoren in Trendphasen auch lange in den Extremzonen aufhalten. Die Signale können hier fehlinterpretiert werden. Deshalb gilt die Maßregel: Es wird nur in Richtung des übergeordneten Markttrends gehandelt. Erreicht der Oszillator die obere Extremzone, wird von einer überkauften Verfassung des Kurses gesprochen. Für den Trader bieten sich hier antizyklische Gewinnmitnahmen an. Pendelt der Oszillator in der unteren Extremzone, findet der Händler häufig einen guten Einstiegspunkt. Auch das Durchkreuzen der Mittellinie bietet Signale für den Trader.

Grundlegend sind Oszillatoren dem Primärtrend unterzuordnen, das heißt, liegt ein intakter Trend vor, wird das Prinzip der Oszillatoren ausgeschlossen. Trotzdem geben Oszillatoren auch in Trendmärkten aufschlussreiche Hinweise. Einerseits zeigen sie Extremsituationen in der Kursbewegung an, wenn beispielsweise ein Basiswert überkauft oder überverkauft ist. Andererseits können sich zwischen dem Kursverlauf und dem Oszillator Divergenzen bilden, die anzeigen, dass ein Trend möglicherweise in Kürze endet.

Im Folgenden werden drei wichtige Oszillatoren näher beleuchtet und ihre Funktionen dargestellt.

 

Relative Stärke Index – RSI

Der Oszillator vergleicht das Verhältnis von Kursverlusten mit Kursgewinnen in einer bestimmten Periode. Dementsprechend zeigt der RSI die Dynamik einer Kursbewegung. Die Zeitabschnitte können je nach Handelsart innerhalb der Forex Trading-Software eingestellt werden. Kurzfristig orientierte Trader wählen zwischen fünf bis neun Tagen, langfristige Trader als auch FX-Trading-Einsteiger wählen zumeist die vierzehntägige Spanne. Je kürzer die gewählte Periode ist, desto empfindlicher reagiert der RSI und desto ausgeprägter sind die Amplituden. Die Skala des RSI reicht von null bis hundert, wobei die Zone unter dreißig und über siebzig als Extremgebiet klassifiziert wird.

Der RSI generiert Signale, die die Lage des Oszillators wie auch Divergenzen betreffen. Divergenzen zwischen dem RSI und dem Kursverlauf bieten hier ein sicheres Signal. Die ­Bullishe Divergenz, auch Bottom ­Failure Swing genannt, findet in einem Abwärtstrend des Basiswertes statt. Der RSI folgt zwar anfangs dem Abwärtstrend, kehrt dann aber nicht mehr in die vorgestoßene Extremzone zurück. Dies zeigt eine Abschwächung des Trends und generiert Kaufsignale. Das Gegenstück dazu ist die Bearishe Divergenz, auch Top Failure Swing genannt, die am Ende eines Aufwärtstrends stattfindet. Obwohl der Basiswert einen neuen Hochpunkt markiert, zeichnet der RSI kein neues Hoch ab. Stattdessen fällt der Oszillator und kündigt damit eine Schwäche des Trends an.

Die zweite Signalquelle liefert der RSI mittels den Begrenzungsmarken bei dreißig und siebzig Punkten. Dringt der Oszillator in die untere Extremzone und kreuzt dabei die dreißiger Linie von unten nach oben, wird ein Kaufsignal gesetzt, weil der Kurs als überverkauft eingeschätzt wird. Wenn der RSI jedoch in der oberen Extremspanne dreht und die siebziger Linie nach unten schneidet, so ist dies als Verkaufssignal zu erachten, weil der Kurs als überkauft gilt.

 

Commodity-Chanel-Index (CCI)

Der ursprünglich aus dem Rohstoffhandel kommende Oszillator ist ebenso auf alle anderen Anlageprodukte als Forex Trading-Werkzeug auslegbar. Der CCI kann auf verschiedene zeitliche Charts, also minütliche, tägliche, wöchentliche und monatliche Perioden, angewendet werden. Allgemein berechnet der CCI die Durchschnittswerte von Kursschwankungen. Daher wird der CCI bei der technischen Analyse als klassischer Überkauft/ Überverkauft-Oszillator genutzt. Der größte Unterschied zu den herkömmlichen Oszillatoren findet sich in der nach oben und unten offen gestalteten Skalierung. Dennoch gibt es markante Extremzonen, in denen die Signale gesetzt werden. Bei einer Standardeinstellung liegen die Extremgebiete bei plus einhundert und minus einhundert. Bewegt sich der Oszillator in eine Extremzone hinein, werden Gegenbewegungen erwartet. Tritt der CCI in die untere Extremzone bei minus einhundert ein, so wird das anschließende Durchkreuzen dieser Marke in der Aufwärtsbewegung als Kaufsignal erachtet. Ebenso wird ein Verkaufssignal gesetzt, wenn der Oszillator von oben nach unten plus einhundert durchschneidet. Wie auch bei dem RSI funktioniert der CCI in Seitwärtsphasen am besten. In stabilen Trends sollte auch er nur in Trendrichtung eingesetzt werden. Desgleichen ist der CCI geeignet, um den optimalen Zeitpunkt zum Einstieg zu wählen. Beobachtet der Trader, dass sich der CCI bei einem übergeordnetem Aufwärtstrend in der oberen Extremzone befindet, ist es angemessen den Einstieg abzuwarten, bis sich wieder ein Kaufsignal ergibt. Ebenso können hier Gewinne mitgenommen werden.

 

Stochastik

Der Stochastik Oszillator ist sehr verbreitet und fehlt in keiner Forex Trading-Software. Er zeigt an, wo sich innerhalb einer Handelsspanne einer bestimmten Periode der aktuelle Schlusskurs befindet. Die Standardvorgabe für die Zeitspanne sind bei Tagescharts fünf Tage. Die verwendete Skala verläuft von null bis einhundert, wobei die Mittellinie bei fünfzig liegt. Die Extremzonen sind bei achtzig, dort gelten die Werte als überkauft, und bei zwanzig, wo die Preislage als überverkauft gilt. Verläuft die Stochastiklinie von unten in die obere Extremzone, so ist das als Kaufsignal zu interpretieren. Entsprechend liegt ein Verkaufssignal vor, wenn die Stochastiklinie den oberen Extrembereich nach unten hin verlässt. Wird dabei die Mittellinie gekreuzt, kann dies als weitere Bestätigung der Signale eingeschätzt werden. Doch nicht nur die Lage der Stochastiklinie gilt als Signalquelle. Auch mittels des Auftretens von Divergenzen zwischen dem Oszillator und dem Basiswert können wichtige Hinweise abgelesen werden. Dabei wird wie bei anderen Oszillatoren zwischen bullishen (positiven) und bearishen (negativen) Divergenzen unterschieden. Bearishe Divergenzen treten in Aufwärtstrends auf, wenn der Basiswert steigende Hochs, der Oszillator jedoch fallende Hochs ausbildet. Gleichermaßen lassen sich bullishe Divergenzen in Abwärtstrends finden, wenn der Basiswert neue Tiefpunkte ausbildet, der Oszillator dennoch neue Hochs anzeigt. Die Divergenz zeigt dann deutlich, dass sich der Trend abkühlt und ein Trendbruch stattfinden könnte.

 

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