Aug 152012
 

Oszillatoren liefern in Seitwärtsphasen, also trendlosen Stadien, zuverlässige Signale. Sie schwanken meist um eine Mittellinie. Diese oft als Nulllinie definierte Linie teilt das Oszillatorenband in zwei Hälften. Die Skalierung reicht dabei von null bis hundert. Dementsprechend lassen sich die Oszillatoren oberen und unteren Extremzonen zuordnen. Das Erreichen von Extremzonen bedeutet im Allgemeinen, dass die Kursbewegung übertrieben ist und eine Korrektur fällig wird. Allerdings können sich Oszillatoren in Trendphasen auch lange in den Extremzonen aufhalten. Die Signale können hier fehlinterpretiert werden. Deshalb gilt die Maßregel: Es wird nur in Richtung des übergeordneten Markttrends gehandelt. Erreicht der Oszillator die obere Extremzone, wird von einer überkauften Verfassung des Kurses gesprochen. Für den Trader bieten sich hier antizyklische Gewinnmitnahmen an. Pendelt der Oszillator in der unteren Extremzone, findet der Händler häufig einen guten Einstiegspunkt. Auch das Durchkreuzen der Mittellinie bietet Signale für den Trader.

Grundlegend sind Oszillatoren dem Primärtrend unterzuordnen, das heißt, liegt ein intakter Trend vor, wird das Prinzip der Oszillatoren ausgeschlossen. Trotzdem geben Oszillatoren auch in Trendmärkten aufschlussreiche Hinweise. Einerseits zeigen sie Extremsituationen in der Kursbewegung an, wenn beispielsweise ein Basiswert überkauft oder überverkauft ist. Andererseits können sich zwischen dem Kursverlauf und dem Oszillator Divergenzen bilden, die anzeigen, dass ein Trend möglicherweise in Kürze endet.

Im Folgenden werden drei wichtige Oszillatoren näher beleuchtet und ihre Funktionen dargestellt.

 

Relative Stärke Index – RSI

Der Oszillator vergleicht das Verhältnis von Kursverlusten mit Kursgewinnen in einer bestimmten Periode. Dementsprechend zeigt der RSI die Dynamik einer Kursbewegung. Die Zeitabschnitte können je nach Handelsart innerhalb der Forex Trading-Software eingestellt werden. Kurzfristig orientierte Trader wählen zwischen fünf bis neun Tagen, langfristige Trader als auch FX-Trading-Einsteiger wählen zumeist die vierzehntägige Spanne. Je kürzer die gewählte Periode ist, desto empfindlicher reagiert der RSI und desto ausgeprägter sind die Amplituden. Die Skala des RSI reicht von null bis hundert, wobei die Zone unter dreißig und über siebzig als Extremgebiet klassifiziert wird.

Der RSI generiert Signale, die die Lage des Oszillators wie auch Divergenzen betreffen. Divergenzen zwischen dem RSI und dem Kursverlauf bieten hier ein sicheres Signal. Die ­Bullishe Divergenz, auch Bottom ­Failure Swing genannt, findet in einem Abwärtstrend des Basiswertes statt. Der RSI folgt zwar anfangs dem Abwärtstrend, kehrt dann aber nicht mehr in die vorgestoßene Extremzone zurück. Dies zeigt eine Abschwächung des Trends und generiert Kaufsignale. Das Gegenstück dazu ist die Bearishe Divergenz, auch Top Failure Swing genannt, die am Ende eines Aufwärtstrends stattfindet. Obwohl der Basiswert einen neuen Hochpunkt markiert, zeichnet der RSI kein neues Hoch ab. Stattdessen fällt der Oszillator und kündigt damit eine Schwäche des Trends an.

Die zweite Signalquelle liefert der RSI mittels den Begrenzungsmarken bei dreißig und siebzig Punkten. Dringt der Oszillator in die untere Extremzone und kreuzt dabei die dreißiger Linie von unten nach oben, wird ein Kaufsignal gesetzt, weil der Kurs als überverkauft eingeschätzt wird. Wenn der RSI jedoch in der oberen Extremspanne dreht und die siebziger Linie nach unten schneidet, so ist dies als Verkaufssignal zu erachten, weil der Kurs als überkauft gilt.

 

Commodity-Chanel-Index (CCI)

Der ursprünglich aus dem Rohstoffhandel kommende Oszillator ist ebenso auf alle anderen Anlageprodukte als Forex Trading-Werkzeug auslegbar. Der CCI kann auf verschiedene zeitliche Charts, also minütliche, tägliche, wöchentliche und monatliche Perioden, angewendet werden. Allgemein berechnet der CCI die Durchschnittswerte von Kursschwankungen. Daher wird der CCI bei der technischen Analyse als klassischer Überkauft/ Überverkauft-Oszillator genutzt. Der größte Unterschied zu den herkömmlichen Oszillatoren findet sich in der nach oben und unten offen gestalteten Skalierung. Dennoch gibt es markante Extremzonen, in denen die Signale gesetzt werden. Bei einer Standardeinstellung liegen die Extremgebiete bei plus einhundert und minus einhundert. Bewegt sich der Oszillator in eine Extremzone hinein, werden Gegenbewegungen erwartet. Tritt der CCI in die untere Extremzone bei minus einhundert ein, so wird das anschließende Durchkreuzen dieser Marke in der Aufwärtsbewegung als Kaufsignal erachtet. Ebenso wird ein Verkaufssignal gesetzt, wenn der Oszillator von oben nach unten plus einhundert durchschneidet. Wie auch bei dem RSI funktioniert der CCI in Seitwärtsphasen am besten. In stabilen Trends sollte auch er nur in Trendrichtung eingesetzt werden. Desgleichen ist der CCI geeignet, um den optimalen Zeitpunkt zum Einstieg zu wählen. Beobachtet der Trader, dass sich der CCI bei einem übergeordnetem Aufwärtstrend in der oberen Extremzone befindet, ist es angemessen den Einstieg abzuwarten, bis sich wieder ein Kaufsignal ergibt. Ebenso können hier Gewinne mitgenommen werden.

 

Stochastik

Der Stochastik Oszillator ist sehr verbreitet und fehlt in keiner Forex Trading-Software. Er zeigt an, wo sich innerhalb einer Handelsspanne einer bestimmten Periode der aktuelle Schlusskurs befindet. Die Standardvorgabe für die Zeitspanne sind bei Tagescharts fünf Tage. Die verwendete Skala verläuft von null bis einhundert, wobei die Mittellinie bei fünfzig liegt. Die Extremzonen sind bei achtzig, dort gelten die Werte als überkauft, und bei zwanzig, wo die Preislage als überverkauft gilt. Verläuft die Stochastiklinie von unten in die obere Extremzone, so ist das als Kaufsignal zu interpretieren. Entsprechend liegt ein Verkaufssignal vor, wenn die Stochastiklinie den oberen Extrembereich nach unten hin verlässt. Wird dabei die Mittellinie gekreuzt, kann dies als weitere Bestätigung der Signale eingeschätzt werden. Doch nicht nur die Lage der Stochastiklinie gilt als Signalquelle. Auch mittels des Auftretens von Divergenzen zwischen dem Oszillator und dem Basiswert können wichtige Hinweise abgelesen werden. Dabei wird wie bei anderen Oszillatoren zwischen bullishen (positiven) und bearishen (negativen) Divergenzen unterschieden. Bearishe Divergenzen treten in Aufwärtstrends auf, wenn der Basiswert steigende Hochs, der Oszillator jedoch fallende Hochs ausbildet. Gleichermaßen lassen sich bullishe Divergenzen in Abwärtstrends finden, wenn der Basiswert neue Tiefpunkte ausbildet, der Oszillator dennoch neue Hochs anzeigt. Die Divergenz zeigt dann deutlich, dass sich der Trend abkühlt und ein Trendbruch stattfinden könnte.

 

Mrz 302012
 

Pivot Punkte sind Werkzeuge aus der technischen Analyse des Forex Tradings. Das Tool zeigt an, wann ein Markt bullish oder baerish wird und dient somit der Lokalisierung von Trends und des Sentiments des Marktes.
Als Basis des ­Trading-Instruments dient die Berechnung von Preismarken im Chart auf der Grundlage der Vortageskurse. Hieraus können Kursziele erkannt werden, die beim Intraday-Trading als Indikatoren für Kauf- oder Verkaufssignale genutzt werden. Mittels der Pivot Punkte können auch Widerstands- und Unterstützungsbereiche definiert werden, sodass der Trader daraus eine gewinnbringende ­Tradingstrategie entwickeln kann. Pivot Punkte werden in volatilen Märkten benutzt, die ­größere Tagesranges aufweisen. Zudem benutzen Trader die Technik der Pivot Punkte innerhalb kurzfristiger Charts von ein bis fünf Minuten.

Pivot Punkt Berechnung

Um die Strategie mit seinen Risiken und Chancen besser einschätzen zu können, ist es für Händler hilfreich zu wissen, wie sich ­die Pivot Punkte berechnen lassen.
Ein Pivot Punkt ergibt sich aus der Addition des Vortageshochs, des ­-tiefs und des ­-schlusskurses, dividiert durch drei. Demzufolge gilt:
Pivot Punkt = (Hoch + Tief + Schlusskurs des Vortages) / 3

Eine Beispielrechnung
Um das Rechensystem besser zu erfassen, wird ein Beispiel nützlich sein. Bei der Eröffnung eines Marktes lagen die Werte wie folgt vor:
Eröffnungskurs: 1.3497
Hoch: 1.3585
Tief: 1.3487
Schluss: 1.3569

Das Ergebnis wäre dann: Pivot Punkt = (1.3585 + 1.3487 + 1.3569) / 3 = 1.3547

Aus dem Zusammenhang zwischen Eröffnungskurs eines Basiswertes und des Pivot Punktes trifft der FX Trader die Entscheidung eine Long- oder Shortposition zu handeln.

Berechnung von Unterstützungs- und Widerstandspunkten

Um ­die Pivot Punkt Strategie zu vervollständigen werden außerdem zwei Widerstands- und zwei Unterstützungspunkte bestimmt. Für die Lokalisierung des ersten Widerstandspunktes (R1) wird von dem Produkt des Pivot Punktes mit dem Faktor zwei der Tiefstkurs des Vortages subtrahiert, für die Bestimmung des zweiten Widerstandpunktes (R2) wird zu dem Pivot Punkt die Differenz des Vortageshoch- und -tiefkurses, addiert.

1. Widerstand (R1) = (2 x Pivot Punkt) – Tief
2. Widerstand (R2) = Pivot Punkt + (Hoch – Tief)

Dementsprechend werden auch die Unterstützungspunkte berechnet. Um die erste Unterstützung (S1) zu markieren, wird der Pivot Punkt mit zwei multipliziert und daraufhin subtrahiert der Händler von dem Produkt des Pivot Punktes den Höchststand des Vortages. Gleichermaßen wird für den zweiten Unterstützungspunkt (S2) die Differenz des Hochs und des Tiefs des Vortages gebildet, um dies von der Zahl des Pivot Punktes abzuziehen. In Formeln ausgedrückt, berechnen sich die Unterstützungspunkte wie folgt:

1. Unterstützung (S1) = (2 x Pivot Punkt) – Hoch
2. Unterstützung (S2) = Pivot Punkt – (Hoch – Tief)

Die meisten Handelsplattformen geben den Pivot Punkt mit seinen Unterstützungs- und Widerstandspunkten als Trading Tool an, weshalb der Trader die einzelnen Punkte nicht berechnen braucht, sondern das Werkzeug direkt auf seine Strategie anwenden kann.

Die Anwendung der Pivot Punkte

Der Pivot Punkt befindet sich in einem Bereich, indem das Sentiment eines Basiswertes entweder bullish oder bearish wird.

Dabei liegt ein bullisher Markt vor, wenn der Eröffnungskurs oberhalb des Pivot Punktes liegt oder der Pivot Punkt von unten nach oben durchbrochen wird. Trader erwarten in diesem Fall einen weiteren Anstieg des Kurses bis zur ersten Widerstandslinie (R1). Mit diesem Kaufsignal positioniert der FX Händler eine Long Position. Hingegen platziert der ­Forex Trader eine Verkaufsorder, wenn der Eröffnungskurs eines Basiswertes niedriger als der Pivot Punkt liegt oder wenn der Pivot Punkt von oben nach unten durchkreuzt wird. An dieser Stelle liegt ein bearisher Markt vor. Die FX Trader gehen von einem weiteren Abwärtstrend bis mindestens zur nächsten Unterstützungslinie (S1) aus.

Unterstützungs- und Widerstandsbereiche des Pivot Punktes

Die Unterstützungs- und Widerstandsbereiche des Pivot Punktes stellen für den Forex Trader wichtige Marken für die weitere Handhabung der Handelsstrategie dar.

In einem bestehenden Aufwärtstrend bildet ein Widerstandsbereich einen möglichen Wendepunkt ab, bei dem das Weiterführen des Trends blockiert wird. Deshalb bringen risikobewusste Forex Trader ihre Take Profit Zeichen bei den Widerstandslinien (R1, R2) unter. Wird die Widerstandsgrenze darüber hinaus durchbrochen, wird ein Kaufsignal ausgelöst. Danach fungiert der Widerstand als Unterstützungslinie des Trendverlaufs. Für eine Long Position oder Kauf Order ist hier eine optimale Lage für eine Stopp Loss Marke zu sehen. Ist ein Händler mit einer Short Position im Markt, so sollte er an dieser Stelle ebenfalls eine Stopp Loss Order aufstellen, um weitere Verluste zu begrenzen. Der Trader bestimmt und kontrolliert also mit dem Einsatz der Stopp Loss Order an der Pivot Widerstandslinie den Erfolg seiner ­Tradingposition.

Die Unterstützungslinien des Pivot Punktes (S1, S2) gelten in einem vorliegenden Abwärtstrend als mögliche Begrenzung der Kursbewegung. Trader sehen in dem Unterstützungsbereich ein realistisches und berechenbares Kursziel. Deshalb stellen Forex Händler hier ihre Short Positionen mit einem Take Profit Zeichen glatt oder versehen ihre Kaufpositionen mit einer Stopp Loss Marke. Durchkreuzt der Kurs des Basiswertes den Unterstützungsbereich von oben nach unten, so wird aus der Unterstützung ein Widerstand.

Es ist günstig an diesem Punkt eine Stopp Loss Order für Verkaufspositionen zu setzen, damit bei einem Rücksetzer und einer Umkehr des Trends die Gewinne noch optimal ausgeschöpft werden können.
Forex Trader nutzen also die Pivot Widerstands- oder Unterstützungslinien (R1, R2, S1, S2) als Werkzeug des Risiko- und ­Chancemanagements und sichern somit ihre Handelspositionen auf einem bestimmten Niveau.

Ein Beispiel zur Pivot Punkt Strategie

Im obigen Beispiel eröffnet der Basiswert mit dem Kurs 1.3497. Das Vortageshoch lag bei 1.3585, das dazugehörige Tief bei 1.3487 und der Schlusskurs betrug 1.3569. Der berechnete Pivot Punkt liegt dementsprechend bei 1.3547.

Da sich der Eröffnungskurs höher als der Pivot Punkt befindet, können Trader zumindest von einem kurzfristigen Aufwärtstrend ausgehen. Dabei spekulieren FX Trader als erstes Kursziel den Widerstand (R1) an. Der erste Widerstandsbereich befindet sich nach der Pivot Strategie bei 1.3607. Erreicht der Basiswert tatsächlich diesen Kurspunkt, gibt es zwei Möglichkeiten zu handeln. Für welche Variante sich der Trader entscheidet, hängt zumeist von der Volatilität und Stärke des Kursverlaufs ab. Zur Absicherung seines Trades platziert der Forex Händler entweder eine Take Profit Marke oder aber setzt eine Stopp Loss Order kurz unter dem Widerstandsbereich (R1) bei 1.3598. Bei einer weiterhin positiven Kursbewegung ziehen Forex Trader die S/L Marke bis zur Gewinnschwelle und dann folglich dem Kurs folgend in die Gewinnzone.

Wenn der Kurs schließlich die Pivot Widerstandslinie (R1) bei 1.3607 durchkreuzt, wird dieser Bereich zu einer Unterstützung. Das nächste Kursziel erwarten Händler an dem Widerstand (R2) bei 1.3645. Dort schätzt der Trader in gleichem Maß wie bei der Widerstandslinie (R1) die weiteren Handlungsmöglichkeiten ab.

Im umgekehrten Sinn funktioniert die Pivot Punkt Strategie für einen Abwärtstrend. Deutet sich jedoch ein mehrfaches Durchkreuzen des Kurses durch den Pivot Punkt von oben oder unten ab, ist dies ein Zeichen für eine Seitwärtsbewegung. In diesem Fall funktioniert die Strategie nur mangelhaft.

Verknüpfung der Pivot Punkt Strategie

Besonders erfahrene Forex Trader verwenden ­die Pivot Punkt Strategie in Kombination mit anderen Indikatoren. Spekulationen werden beispielsweise mit einem gleitenden Durchschnitt (Moving Average) bewertet. Liegt der Pivot Punkt dabei höher als der Moving Average, so ist dies ein Indiz für einen Aufwärtstrend. Umgekehrt befindet sich der Pivot Punkt unterhalb des Indikators, so empfiehlt sich eine Verkaufsorder im Abwärtstrend. Neben den typischen Indikatoren zeigen auch Kerzencharts frühzeitig Muster an, die einen Trend bestätigen oder stoppen. Wenn ein Kursverlauf, nachdem die Pivot Widerstandslinien durchbrochen wurden, eine bearishe Kerzenformation aufweist, ist dies als ein Verkaufssignal zu verstehen.

 

 

Dez 302011
 

In jeder Trendphase gibt es Konsolidierungsphasen, ohne dass es zu einem Wechsel des Primärtrends kommt. Bei einem stabilen Trend führen Konsolidierungen indessen zu einem Kraftanlauf, der den Trend nur bestätigt. Während eines Aufwärtstrends verlaufen die Korrekturen abwärts, im Abwärtstrend hingegen aufwärts. Häufig verlaufen die Korrekturbewegungen jedoch auch seitwärts. Je schwächer die Korrektur, desto waagerechter verläuft der Kurs im Chartbild und umso trendbestätigender ist die Formation. Sind die Korrekturen jedoch stärker, kann es zu einer Top-Bildung kommen. Um eine Trendfortsetzung in einem Aufwärtstrend zu bewirken, muss das nächste Hoch zwingend über dem davor liegenden Hoch liegen. In einem Abwärtstrend muss das weitere Tief dementsprechend tiefer als das vorausgehende liegen. Der dabei aufgewendete Zeitrahmen ist für trendbestätigende Formationen kürzer als für Umkehrformationen, das heißt, statt etlicher Monate benötigen die Formationen nur mehrere Wochen um sich zu entwickeln.

Der Trader muss währenddessen die Entwicklung des Volumens gut beobachten. Nach der Regel „Volume goes with the trend“ sollte das Volumina während des Korrekturverlaufs abnehmen, was einen geringeren Verkaufsdruck bedeutet. Dadurch kann der Trend fortgesetzt werden. Sind allerdings höhere Umsätze in den Konsolidierungsphasen zu verzeichnen, sollte dies als Warnsignal angesehen werden. Als Trendfortsetzungsformationen leicht zu erkennen sind Formationen, die eine geringe Volatilität aufweisen, wodurch das Chartbild, statt in die Höhe zu gehen, in die Breite wächst.

 

Die Flagge als Trendfortsetzungsformation

Die Flagge ist die am häufigsten auftretende Trendfortsetzungsformation. Dabei bildet sich im übergeordneten Aufwärtstrend ein kurzfristiger Abwärtskanal, der Bullenflagge genannt wird. Im Abwärtstrend entsteht dementsprechend eine Bärenflagge. Die aktiven Anleger können bei einer Flaggenformation vordergründig Gewinne realisieren, um zu einem späteren Zeitpunkt zu einem günstigeren Kurs wieder einzusteigen. Die Flaggenformation besteht aus mindestens zwei Korrekturbewegungen, bei denen jedes Zwischentief unterhalb des Letzten liegt. Gleichermaßen liegt jedes Hoch unterhalb des letzten Hochstands. Die Winkel der gesamten Formation helfen zusätzlich, um den übergeordneten Trend zu beurteilen. Flach verlaufende Korrekturen bestätigen den Trend, wohingegen steile Flaggen aufgrund der hohen Kursverluste den bestehenden Trend eher infrage stellen. Der durch die Flagge verursachte kurzfristig neue Trend wirkt dabei als Handelssignal. Sobald der Kurs die Bullenflagge nach oben durchbricht, ergibt sich ein pro-zyklisches Kaufsignal, das einen optimalen Einstiegspunkt darstellt.

Während der Entwicklung zur Flaggenformation nehmen die Umsätze deutlich und stetig ab.

Zum Zeitpunkt des Ausbruchs steigen die Volumina wieder an. Je höher das Volumen dabei ist, desto trendbestätigender ist die Formation. Fallen die Umsätze allerdings geringer aus, besteht die Gefahr, dass sich die Konsolidierung fortsetzt. Die Bezeichnung dafür ist Bullen- oder Bärenfalle.

 

Der Wimpel als Trendfortsetzungsformation

Die Formation der Wimpel tritt nach scharfen, deutlichen Kursbewegungen und meist in starken Trendmärkten als Teil einer Kursrallye auf. Der Aufbau der Wimpelformation dauert zwischen einer bis drei Wochen und ist gekennzeichnet durch zwei aufeinander zulaufende Trendlinien. Die Umsätze nehmen während der Formation deutlich ab bis hin zum Austrocknen des Kursvolumens. Während des Ausbruchs zieht das Volumen wieder an. Das pro-zyklische Kaufsignal, welches beim Ausbruch generiert wird, kann für Trader sehr lukrativ sein, da die Formation in etwa der Hälfte der Trendbewegung auftritt. Um das Kursziel genauer zu bestimmen, wird der vertikale Abstand der vorangegangenen Kursrallye an den Ausbruchspunkt des Wimpels gelegt.

 

Der Keil als Trendfortsetzungsformation

Der Keil ähnelt im Chartbild in Bezug auf Form und Zeitdauer der Flaggenformation und wird von zwei konvergierenden Linien, die gegen den übergeordneten Trend gerichtet sind, begrenzt. Weil die Impulse gegen die Trendrichtung im Formationsverlauf abnehmen, entsteht die spitz zulaufende Form. Aufgrund dieser abnehmenden Wirkung gilt die Formation als trendbestätigend. Günstige Einstiegspunkte ergeben sich für den Trader beim Ausbruch aus dem Keil in Trendrichtung.

 

Das Rechteck als Trendfortsetzungsformation

Markant für die rechteckige Trendfortsetzungsformation ist die seitwärts gerichtete Konsolidierung. Der obere Rand der Formation ist mit der Widerstandslinie, der untere Rand mit der Unterstützungslinie gleichzusetzen. Die Zwischenhochs und -tiefs liegen bei der Formation auf dem gleichen horizontalen Kursniveau. Dabei bedarf es mindestens zweier Zwischenhoch- oder -tiefpunkte. Die Umsätze nehmen während der Ausbildung zum Rechteck stetig ab. Es ist durchaus möglich, dass sich der Zeitraum für die vollständige Entwicklung der Formation hinzieht. Allerdings ist dies positiv zu betrachten, da breite Konsolidierungsformationen ein entsprechend höheres Potenzial bieten. Nachdem Ausbruch ist ein pro-zyklischer Einstieg als sicher einzuschätzen. Um das Minimalkursziel zu ermitteln, liefert die Höhe der Formation einen guten Anhaltspunkt.

 

Dreiecke als Trendfortsetzungsformationen

Symmetrische Dreiecksformationen

Die Dreiecksformationen treten in etablierten und reifen Trendphasen auf und sind hochgradig trendbestätigend. Im Aufwärtstrend treten für die Formation charakteristisch immer tiefere Hochpunkte als auch höhere Verlaufstiefs auf. In der Regel dauert die Ausbildung der Formation mehrere Wochen. Die zwei aufeinander zulaufenden Begrenzungslinien müssen dabei mindestens fünfmal berührt werden. Ab dem zweiten Drittel der Formation steigt die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs, solange das Volumen sinkt und die Volatilität abnimmt. Denn das stetige Sinken dieser Größen weist auf einen geringen Verkaufsdruck im Aufwärtstrend hin. Die weitere Bewegung nach dem Ausbruch ist sehr dynamisch und mit hohem Volumen verbunden. Ein pro-zyklischer Einstieg kann an dieser Stelle sehr lohnenswert sein. Für die Bestimmung des Kursziels wird der Abstand der Verlaufsbewegung an der Ausbruchsmarke projiziert.

An- und absteigende Dreiecksformationen

Bei dem ansteigenden Dreieck liegen die Hochpunkte auf einem horizontalen Niveau, während die Tiefpunkte entsprechend fortwährend ansteigen. Die für den Anstieg verantwortlichen Händler sind Käufer, die aggressiver agieren als die Verkäufer. Deshalb wird diese Dreiecksformation auch als bullishes Dreieck bezeichnet. Die Ausbrüche, die nach der abgeschlossenen Formation stattfinden, werden von ansteigenden Umsätzen begleitet. Nichtsdestotrotz können die Kurse zu der Ausbruchsmarke zurückkehren, was relativ häufig vorkommt. Um das etwaige Kursziel zu identifizieren, misst der Trader den weitesten Abstand innerhalb der Dreiecksformation und projiziert diesen an den Ausbruchspunkt.

Das absteigende Dreieck ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefpunkte auf dem gleichen Niveau liegen, wohingegen die Hochpunkte sukzessiv fallen. Während dieser Formation sind mehr Verkäufer aktiv und verursachen einen Verkaufsdruck. Demzufolge wird diese Dreiecksformation als bearish eingestuft. Die Formation ist vollständig und bestätigt folglich eine Trendfortsetzung, wenn der Kurs die untere Unterstützungslinie durchbricht. Das Volumen nimmt während der Korrektur ab. Das Kursziel lässt sich gleichermaßen wie beim ansteigenden Dreieck erkennen.

 

Dez 202011
 

Trendwendeformationen werden auch als Umkehrformationen bezeichnet und bilden sich aus, wenn ein Trend in seiner Folge bricht. Während eines Trendverlaufs treten zwischenzeitliche Konsolidierungsphasen auf, deren Formationen auf die Bestätigung oder Umkehr des Trends deuten. Allerdings sind zu Beginn der Korrekturbewegung nur schwache Aussagen über den weiteren Verlauf möglich. Deshalb muss der Forex Trader die vollständige Formationsausbildung abwarten, um die Entwicklung besser einschätzen zu können. Sobald die Formation abgeschlossen ist und ein Ausbruch erfolgt, werden Handelssignale generiert, auf die der Trader entsprechend reagieren kann.

Der Forex Händler erkennt an verschiedenen Richtlinien, ob sich ein Trend ändert. Dazu gehört in erster Linie, dass das Prinzip „Volume goes with the trend“ nicht mehr funktioniert. Außerdem werden Divergenzen bei den technischen Indikatoren sichtbar. Des Weiteren erreicht der Kurs weder das vorhergehende Hoch noch die Trendkanallinie, was daraufhin deutet, dass der Trend schwächer wird. Ein weiteres Signal für eine Trendwende ist die hier besprochene Ausbildung der Umkehrformation. Im Weiteren werden die wichtigsten Trendwendeformationen erklärt.
 

Schulter-Kopf-Schulter Formation

Die Schulter-Kopf-Schulter Formation zählt zu den wichtigsten und zugleich häufigsten Trendwendeformationen. Die SKS-Formation hat eine zuverlässige Signalgebung mit einer hohen Trefferquote und ist für den Forex Trader einfach zu erkennen. Die Formation tritt am Ende eines Aufwärtstrends oder in gespiegelter Variante als Umkehrbewegung in Abwärtstrends als inverse SKS-Formation auf. Charakteristisch für die Formation ist die Ausbildung eines Hochs in der Mitte, das den Kopf symbolisiert, wobei die davon links und rechts gelegenen Hochs tiefer liegen und als Schultern bezeichnet werden.

Eine besondere Beachtung sollte auf die Volumenentwicklung bei dem Formationsaufbau gelegt werden. Während sich die erste Schulter, also das erste Hoch, ausbildet, steigt das Volumen des Basiswertes an. Daraufhin folgt ein Zwischentief als Korrekturbewegung. Im Anschluss formiert sich in einer Aufwärtsbewegung der Kopf, wobei hier das Volumen geringer ausfällt als bei der vorangegangenen Schulterformation. Sobald das Volumen abnimmt, während der Kopf ausgebildet wird, deutet dies auf eine Trendwende hin. Schließlich folgt eine weitere Korrekturbewegung, in der sich der Kurs dem ersten Zwischentief annähert. Bei geringem Volumen steigt an dieser Stelle der Kurs wieder an, bildet somit die zweite Schulter aus, erreicht allerdings nicht das Niveau des Kopfes.

Verbindet der Trader die beiden Tiefpunkte der Zwischenkorrekturen miteinander, so erhält er die sogenannte Nackenlinie. Durchbricht der Kurs diese Nackenlinie nach unten, weist dies auf ein Verkaufssignal hin und leitet demgemäß die Trendwende ein. Trotz eines möglichen Pullbacks zum Ausbruchspunkt entwickelt sich der Kurs dann üblicherweise gegenläufig. Indem der Trader den vertikalen Abstand zwischen Nackenlinie und dem Kopf ermittelt, diesen am Ausbruchspunkt nach unten projiziert, kann das Kursziel näher bestimmt werden.
 

Doppeltop/ Doppelboden Formation

Für die Formation kennzeichnend sind zwei markante Spitzen, die das gleiche Kursniveau erreichen. Sie treten am Ende eines Aufwärtstrends als Doppeltop oder am Ende eines Abwärtstrends als Doppelboden auf. Aufgrund ihrer bildhaften Ähnlichkeit können sie auch als M- oder W-Formation bezeichnet werden.

Bei einer derartigen Formation geht ein Aufwärtstrend voraus. Während sich dann das erste Zwischenhoch abbildet, steigt ebenso das Volumen. Im Anschluss folgt ein Zwischentief als Korrekturbewegung. Danach erfolgt ein weiterer Anstieg des Kurses zum zweiten Top, wobei die Widerstandsmarke vom ersten Hoch kaum überschritten wird. Das Volumen ist dabei geringer als beim ersten Topanstieg. Der Trader erkennt eine Bestätigung der Formation, wenn der Kurs anschließend unter das Korrekturtief fällt. Während dieses Kursverlaufs steigt das Volumen wieder an und deutet ein Verkaufssignal an.

Allerdings ist bis zur vollständigen Ausbildung der Formation Vorsicht geboten. Denn bis zum Ausbruch ist kaum erkennbar, ob es sich nicht um ein trendbestätigendes Rechteck handelt. Die späte vollständige Bestätigung als Umkehrformation ist außerdem unter Zuhilfenahme von Trendlinien, Volumenentwicklung und weiteren Indikatoren, abzuwarten. Der Trader muss also ständig das Volumen beobachten. Steigen die Umsätze an, weist dies auf einen erhöhten Verkaufsdruck an. Durchbricht der Kurs überdies die Unterstützung bei dem Korrekturtief, ist eine Trendwende bestätigt. Die möglichen Kursziele lassen sich über den vertikalen Abstand zwischen den Hoch- und Tiefstpunkten ermitteln. Der Abstand wird am Ausbruchspunkt negativ projiziert und somit das Minimumkursziel lokalisiert.

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Trendwendeformation ist die zeitliche Ausdehnung. Je kürzer die Formation für seine vollständige Entwicklung benötigt, desto geringer ist das Umkehrpotenzial. Primärtrends werden also durch kleine Korrekturformationen nicht umgekehrt.
 

Untertasse Formation

Die Untertassen Formation, auch „Rounding Top“ genannt, tritt am Ende eines Abwärtstrends auf. Sie verspricht über einen langen Zeitraum einen langsamen Wechsel im Trend. Bildlich gesehen hat die Formation die Gestalt einer auf dem Tisch stehenden Tasse, die auf der rechten Seite einen Henkel hat. Das Volumen zeigt sich im Chart ebenfalls in Tassenform, nimmt allerdings in Richtung des neuen Trends zu. Das mögliche Kursziel wird über die Widerstandslinien bestimmt.
 

V–Formation

V-Formationen treten in stark überhitzten oder stark ausverkauften Märkten auf. Die Formation besteht aus nur einem Hoch- oder Tiefpunkt am Ende eines lang anhaltenden Auf- oder Abwärtstrends. Im Gegensatz zu anderen Formationen erscheint dieser Extrempunkt plötzlich und schlagartig. Obwohl die Formation keiner Entwicklung bedarf und dadurch keinerlei Warnsignal freisetzt, ist die Formation nachhaltig. Als Kennzeichen werden hier Reversal-Kerzen sichtbar, die mit einem langen Docht oder einer langen Lunte auf eine Umkehr deuten.

 

Dez 102011
 

Trendfolgeindikatoren generieren Signale während einer Trendbewegung, bis sich die Richtung des Trends ändert. Der Forex Trader kann dementsprechend seinen Handel optimieren. Obwohl über die Indikatoren erkennbar wird, dass die Kursbewegungen weiter im Trend verlaufen, sind sie als Ein-oder Ausstiegssignale nicht geeignet. Wenn Trendfolgeindikatoren benutzt werden, muss der Trader primär darauf achten, dass faktisch ein Trend vorliegt. Ansonsten können die Indikatoren Fehlsignale aufweisen. Wenn sich der Markt letztendlich dreht, folgen auch die Indikatoren seinem Richtungswechsel. Deshalb werden Trendfolgeindikatoren immer in Trendrichtung verfolgt, bis sie ein Trendwendesignal liefern.

Im folgenden Abschnitt werden die wichtigsten Indikatoren für eine Trendefolge beschrieben.
 

Gleitende Durchschnitte – SMA

Der gleitende Durchschnitt, auch Simple ­Moving Average (SMA) genannt, wird als Basis für andere Indikatoren wie MACD und Bollinger Band begriffen. Der gleitende Durchschnitt filtert sprunghafte und heftige Kursbewegungen, um den tatsächlichen Kurstrend anzuzeigen. Allgemein errechnet er den Durchschnittskurs über einen bestimmten Zeitraum und dient somit als Signallinie und zur Trendbestimmung. Der ausgewiesene Zeitrahmen ist innerhalb der Trading-Software frei wählbar. Für langfristige Betrachtungen verwenden Trader achtunddreißig, neunzig oder zweihundert Tageslinien, für kurzfristige Handlungen sind fünf, zehn, zwanzig und fünfzig Tageslinien geeignet. Für den Trader zu beachten gilt dabei, dass mehr Fehlsignale auftreten, je kürzer die Periodenlänge ist. Kürzere Durchschnitte sind erst dann vorteilhaft, wenn eine Trendumkehr kurz bevorsteht. Gleichermaßen funktionieren langfristige Durchschnitte besser, je länger ein vorliegender Trend intakt ist.
Ungeachtet der gewählten Periode kommt es immer wieder zu Überschneidungen zwischen dem Kursverlauf und dem ­Moving Average. Die Schnittpunkte sind ­dabei als Signal zu bewerten. Schneidet der gleitende Durchschnitt im Aufwärtstrend den Chartverlauf von oben nach unten, generiert er damit ein Verkaufssignal. Dieser Vorgang wird als Moving ­Crossover Modell bezeichnet. Ansonsten kann auch ­die Double ­Crossover Methode angewendet werden, die die Nachteile des Simple Moving Average Indikators vermindert. Bei dieser Methode wird der Schnitt von zwei unterschiedlichen gleitenden Durchschnitten benutzt. Der längere Durchschnitt sorgt für die Glättung des Kursverlaufs und folgt damit dem Primärtrend. Der andere, kürzere Durchschnitt folgt den Bewegungen innerhalb des Trends. Durchkreuzen sich die Indikatorenlinien, erhält der Trader wichtige Handelssignale. Wenn der kurze Durchschnitt den Langen nach obenhin schneidet, wird ein Kaufsignal freigesetzt. Schneidet der Kurze den langen Durchschnitt nach unten, ist dies als Verkaufssignal zu deuten. Obwohl die Signale des ­Moving Average erst spät generiert werden, besitzen sie gleichwohl eine hohe Zuverlässigkeit.
 

Moving Average Convergence Divergence – MACD

Der ­MACD zeigt die Richtung als auch die Stärke eines Trends an und weist dadurch auch auf Trendwechsel hin. Der Indikator stellt die Divergenz zwischen zwei unterschiedlich langen gleitenden Durchschnitten, nämlich einem schnellen und einem langsamen, dar. Zur Berechnung des ­MACD wird der Wert des langsamen Durchschnitts vom Wert des schnelleren abgezogen. Die daraus resultierende Differenz wird dann als MACD-Linie dargestellt.
Wie im Namen ausgedrückt wird, funktioniert der MACD nach dem Prinzip von Divergenz und Konvergenz und gibt damit Aufschluss über die Dynamik des Trends. Eine Divergenz liegt vor, wenn sich beide Indikatorenlinien voneinander entfernen. Mit steigenden Kursen des Basiswertes wird die Differenz größer, weil der schnellere Durchschnitt früher als der träge auf den Kurs reagiert. Als Ergebnis steigt die MACD-Linie im Chartbild. Bei einer Konvergenz laufen die Linien aufeinander zu. Wenn der Trend abschwächt oder der Kurs zu konsolidieren beginnt, reagiert auch hier der schnellere Durchschnitt zuerst. Dadurch vermindert sich die Differenz zwischen den Durchschnitten, und noch bevor die Linien einander schneiden, fällt der MACD. Wie sich hierbei zeigt, folgt der Indikator den Kursbewegungen.
Um die Richtung des Trends festzustellen, stellt der Trader den ­MACD in Beziehung zu seiner Nulllinie. Befindet sich der MACD im positiven Bereich über der Nulllinie, liegt ein Aufwärtstrend vor. Ein dabei steigender MACD zeichnet eine zunehmende Dynamik des Aufwärtstrends aus. Fällt der Indikator in diesem Bereich, ist auf eine nachlassende Dynamik des Aufwärtstrends zu schließen. Hält sich der Indikator hingegen im negativen Bereich auf, besteht ein Abwärtstrend. Fällt die Indikatorlinie, ist mit einer zunehmenden Dynamik des Abwärtstrends zu rechnen. Beobachtet der Trader indessen einen Anstieg des MACD, ist dies als Zeichen für eine nachlassende Dynamik des Trends zu verstehen. Allgemein gilt: Je weiter der MACD von der Mittellinie entfernt ist, desto stärker ist ein Trend.
Einerseits kann der MACD also als Trendfolgeindikator genutzt werden, andererseits kann er zur Analyse von Divergenzen im Kursverlauf zurate gezogen werden und entspricht somit einem Oszillator. Treten Divergenzen zwischen dem Indikator und dem Kursverlauf auf, liegt eine Schwäche in dem vorhandenen Trend vor und signalisiert damit einen bevorstehenden Trendwechsel. Auch wenn der MACD im Anschluss einer Divergenz die Mittel- oder die Signallinie schneidet, wächst die Möglichkeit eines Trendwechsels. Die Schnittpunkte werden dabei als Handelssignal gewertet.
 

Bollinger Bänder

Der Indikator ist eine Weiterentwicklung der Methode der gleitenden Durchschnitte und wurde von seinem Namensgeber John Bollinger ausgearbeitet. Die Bollinger Bänder bestehen aus einem gleitenden Durchschnitt, der von einem unteren und einem oberen ­Trading-Band umgeben wird. Die Kurse pendeln innerhalb der Bänder und können somit für die Bestimmung von Kurszielen eingesetzt werden. Erreichen die Kurse das obere Band, werden sie als überkauft angesehen. Als überverkauft gelten die Kurse, sobald sie sich dem unteren Band nähern. Der Abstand der Bänder zeigt die Volatilität des Kursverlaufs an. In volatilen Kursphasen dehnen sich die Bänder aus, der Abstand vergrößert sich. Liegen die Bänder weit auseinander, so sollte dies als Warnsignal für eine bevorstehende Trendwende oder einer Konsolidierung angesehen werden. Bei niedrigen Kursschwankungen wird der Abstand der Bänder geringer.
Auch in trendlosen Stadien erfüllen die Bollinger Bänder ihren Zweck. Sie wirken als Widerstands- und Unterstützungszonen, wobei Ausbrüche darüber hinaus als Trendwechselsignale zu deuten sind. In trendstarken Phasen bewegen sich die Kurse am oberen Band und folgen damit dem Aufwärtstrend oder die Kursbewegungen verlaufen am unteren Band und schließen sich dem Abwärtstrend an. Der gleitende Durchschnitt fungiert dann als Unterstützungs- oder Widerstandslinie. Trotzdem sollte der Trader weitere Indikatoren wie ­MACD oder ­RSI in seine Überlegungen einbeziehen, um Brüche der Mittellinie und Ausbrüche aus den Bändern als tatsächliche Trendumkehr oder Trendbestätigung zu deuten.

 

Sep 302011
 

Candlestick-ChartDie Methode der Candlestick Chart Analyse ist für Forex Trader ein wichtiges Werkzeug und wird aufgrund des offensichtlichen und hohen Informationsgehaltes am häufigsten im Chartbild verwendet. Wie an der Bezeichnung erkennbar, handelt es sich bei der Candlestick Methode um eine Darstellungsform im Chartbild, bei dem die üblichen Balken oder Linien als Kerzen erscheinen. Historisch findet die Candlestick Technik ihren Ursprung in Japan, als sie im frühen 17. Jahrhundert als Methode genutzt wurde, um den Reispreis zu bestimmen. Erst 1991 popularisierte Steve Nison die japanische Kerzen Chart Technik für die westliche Hemisphäre, die sich fortan auf seine Interpretationen stützt. Besonders für FX Trader ist die Candlestick Technik eine aufschlussreiche Methode, da sie als einzige die emotionale Komponente oder die Psychologie des Marktes misst. Zudem werden Kerzencharts von Forex Tradern bevorzugt genutzt, da sie früher als andere Signale eine Trendwende anzeigen. Kombiniert mit anderen Analysewerkzeugen wie Stochastik, RSI, MACD und Elliot Waves können die Forex Trader in diesem Zusammenhang ihr Profitpotential erhöhen und ihre Verlustrisiken minimieren. Somit gilt die Candlestick Technik als revolutionäre Neuerung für den Forex Handel.

Typisches Erscheinungsbild von Candlestick-Charts

Die im Chartbild sichtbaren Kerzen repräsentieren die Höchst- und Tiefststände, als auch die Eröffnungs- und Schlusskurse einer Währung in einer bestimmten Zeitspanne. Um ein Candlestick Chart zu verstehen, werden Größe, Farbe und die Position des Körpers einbezogen.

Die Farben des Candlestick-Körpers
Anhand der Farbfüllung des Körpers einer Kerze erkennt der Forex Trader, ob der Kurs in einer bestimmten Zeitperiode gefallen oder gestiegen ist. Sind die Candlesticks rot (oder schwarz) gefärbt, so ist der Schlusskurs niedriger als der Eröffnungskurs, die Kurse sind also gefallen. Sind die Kurse hingegen gestiegen, so erkennt der Trader dies an der grünen (oder weißen) Farbgebung.

Die Größe des Candlestick-Körpers
Mittels der Größe des Körpers ist die Kauf- und Verkaufsaktivität von Händlern erfassbar. Je länger der Körper einer Kerze ist, desto höher wird der Druck zum Kaufen oder Verkaufen. Eine grün gefüllte lange Kerze bedeutet dementsprechend, dass viele Käufer (Bullen) im Markt investiert sind und die Kurse folglich für den bestimmten Zeitabschnitt steigen. Herrscht dagegen ein Verkaufsdruck, so wird der Körper der Kerze rot und lang angezeigt, da mehr Verkäufer (Bären) aktiv sind.

Die Länger der Schatten des Candlestick-Körpers
Am oberen und unteren Ende des Körpers befinden sich Linien. Diese werden häufig als Schatten bezeichnet und geben dem FX Trader Auskunft über den Verlauf des Kurses. Die obere Linie wird als Docht bezeichnet und zeigt den höchsten Kurs an, die untere Linie wird als Lunte bezeichnet und stellt den Tiefstkurs dar. Ist der Docht länger als die Lunte, so sind die Bären aktiver und treiben den Kurs zu einem niedrigem Niveau. Dementsprechend deutet eine lange Lunte auf eine vermehrte Kaufaktivität hin, wobei der Schlusspreis in Richtung des Eröffnungskurses getrieben wird.

Mit Hilfe dieser Komponenten ergeben sich im Chartbild Muster, woraus der Forex Trader Informationen über die Kurse ziehen kann, die er für seine weiteren Handlungen verwenden kann.

 

Kerzen Formationen

Mehr Informationsgehalt als eine einfache Kerze im Chartbild enthalten die Candlestick Formationen, die einzelne als auch Gruppen von Kerzen ausmachen. Um dem Anwender die Interpretation der Kursbewegungen zu erleichtern, werden die Kerzenmuster systematisch in vier Gruppen eingeteilt: Das bullische Kerzen-Umkehr-Muster und das bärische Umkehrmuster signalisieren dabei einen Richtungswechsel des Trends. Daneben gibt es die Formationen, die eine Fortdauer eines Trends und eine Konsolidierung anzeigen.
Hier einige Beispiele für Candlestick Formationen.

Bullisches-Umkehr-Muster
Tweezer Bottoms: Die Tweezer Formation besteht aus zwei Kerzen, deren Körper oder Lunten das gleiche Kursniveau aufweisen. Die Kerzenformation symbolisiert, dass die Verkäufer den Tiefstpreis nicht weiter drücken konnten. Da also eine weitere Abwärtsbewegung nicht möglich ist, ergibt sich im weiteren Kursverlauf eine Trendumkehr.

Bärisches-Umkehr-Muster
Bearish Harami: Die Formation präsentiert sich mit zwei Kerzen. Die erste Kerze besteht aus einem sehr langen grünen Körper (bullisch), die von einer Kerze mit einem kleinen roten Körper (bärisch) gefolgt wird. Wichtig dabei ist, dass die rote Kerze die erste Kerze insgesamt, mit Körper und Docht, umschließt. Die Formation ist in einem Aufwärtstrend sichtbar und zeigt die unausgewogenen Verhältnisse im Markt an. Obwohl die erste Kerze noch die Stärke der Bullen darstellt, symbolisiert die bärische Kerze die Unsicherheit der Anleger, so dass es folglich zu einer Trendumkehr kommen kann. Eine Bestätigung dieses Signals folgt mit der dritten Kerze, die einen langen roten Körper oder ein großes Gap aufweist.

Fortdauer des Trends
Falling Three Muster: Diese Formation besteht aus mehreren Kerzen. Die erste Kerze besteht aus einem großen roten Körper (bärisch). Daraufhin sind kürzere Kerzen zu erkennen, die die Preisspanne der ersten roten Kerze umschließen, wobei diese bullisch oder bärisch sein können. Danach folgt wiederum eine Kerze mit großem roten Körper, die einen neuen Tiefstand anzeigt. Hier wird eindeutig ein weiterer Kursfall stattfinden.

Erkennt der Forex Trader diese Muster im Chartbild, kann er daraus Schlussfolgerungen über weitere Aktivitäten des Marktes ziehen und darauf erfolgreich seine Handelsstrategie aufbauen.

 

Vorteile der Candlestick Technik

Ein unumstrittener Vorteil der Kerzen Chart Technik ist die stichhaltige Sichtbarkeit der Kurs- und Preisentwicklung des Forex Marktes. Die FX Händler bekommen mittels der Candlestick Methode den Zusammenhang zwischen den vier wichtigsten Preispunkten veranschaulicht und können daraus auf einen Blick erkennen wie sich die Preisentwicklung weiterhin vollzieht. Mit diesem Wissen können die Trader vorausschauend entscheiden, handeln und im besten Fall gewinnen.

 

Sep 152011
 

Forex Signale sind Handelssignale, die Anlegern einen bestimmten Kurs nennen, zu dem geprüfte Kauf- oder Verkaufsorder am Devisenmarkt gesetzt werden können.

Als Grundlage der Signalgebung dient eine Zeitreihenanalyse der Kursverläufe, die Regelmäßigkeiten sichtbar macht, woraus Schlussfolgerungen auf Handelssignale gezogen werden. Mittels der technischen Analysen wie Chartanalyse, Analyse von Unterstützungen und Widerständen, Trendlinien, Relativ Strength Indikatoren (RSI, MACD) und Stochastik, werden Entwicklungen ausgewertet und Signale definiert. Die Systematik hinter der Signalgebung stützt sich desweiteren auf Ansätze von Trend- oder Ausbruchsstrategien, sowie dem Swing-Trading. Um die vorab getroffenen Aussagen präziser zu gestalten, haben Finanzspezialisten, Mathematiker und Programmierer eine geeignete Software entwickelt, die verschiedene Währungsmärkte und deren Angebote und Nachfragesituationen beobachtet, prüft und auswertet. Darüber hinaus werden die Signale von den Anbietern über längere Zeiträume und verschiedene Trendphasen getestet, so dass anhand der Forex Signale ein erfolgreicher Devisenhandel erfolgen kann. Forex Broker nutzen die Software, um Anlegern günstige Einstiegskurse zu nennen, an denen sie Währungen kaufen oder verkaufen können. Dabei werden alle Majors in Betracht gezogen.
Die Signale werden dem Nutzer in einfacher Form dargeboten und teilweise anhand von Hintergrundinformationen erklärt. Dabei wird auf volkswirtschaftliche Hintergründe als auch aktuelle charttechnische Entwicklungen eingegangen. Die Forex Broker aktualisieren für die Nutzer die Forex Signale an die jeweiligen Marktgegebenheiten. Dadurch bleibt der Anleger am Puls des Forex Marktes.

 

Wie funktioniert der Handel mit Forex Signalen?

Um die Geldanlage am Forex Markt sicherer zu gestalten, ist es hilfreich auf das geprüfte Wissen von Experten zurückzugreifen. Deshalb geben Forex Broker in Form von Empfehlungen ihr Wissen über die Kursentwicklungen an die Anleger weiter. Mittels einer darauf ausgelegten Software können auch Anleger Forex Signale an ihre eigenen Broker übermitteln und somit automatische Trades (Forex Autotrading) durchführen.
Generell gibt es verschiedene Zeitrahmen für die Signalgebung, die vom Anleger angefordert werden können. Dementsprechend werden für Intraday-Trader mehrmals täglich Kauf-und Verkaufssignale übermittelt, wohingegen Day-Trader einmal pro Tag die Signale aufgezeigt bekommen. Es gibt weiterhin die Möglichkeit wöchentlich informiert zu werden. Die Programme der Signallieferung können demnach je nach Tradingtyp, ob Kurzzeit- oder Langzeit- Trading, abonniert werden.
Zumeist senden Forex Broker zu Beginn eines Börsentages die aktuellen Entwicklungen via Email oder SMS an die Investoren. Damit erhält der Börsianer einen kurzen, globalen Überblick über die derzeitige Finanzlage. Mit den Empfehlungen für günstige Einstiegsmöglichkeiten in ein oder mehrere Währungspaare, kann der Anleger eigene Entscheidungen über die nächsten Aktionen treffen. Hilfreich sind dabei auch die enthaltenen Stop-Loss und Take-Profit-Aufträge, als auch die Anzeige verschiedener Zwischenziele des Marktes. Ohne großen Zeitaufwand und vor allem zu den richtigen Zeitpunkten können dadurch die Gewinnpotentiale ausgeschöpft werden.
Ein Forex Signal, welches von FX Broker weitergegeben wird, könnte wie folgt aussehen:
EUR/USD short bei 1.4450, SL bei 1.4470, Gültigkeit 6 Stunden.
Dementsprechend platziert der Anleger über den Broker eine Limitorder, die eine Shortposition im EUR/USD eröffnet, sobald der Markt den Kurs von 1.4450 erreicht. Danach läuft alles voll automatisch: weil Limits gesetzt sind, werden Gewinne generiert, durch den integrierten Stop-Loss-Auftrag werden Verluste begrenzt.

 

Welche Vorteile hat die Nutzung von Forex Signalen?

Nicht jeder Anleger hat das Wissen oder die Zeit technische oder fundamentale Analysen selbständig vorzunehmen, dennoch möchte er den Forex Markt als profitable Geldanlage nutzen. Um auch diesem Personenkreis die Möglichkeit an der Börse zu handeln zu geben, bieten Forex Broker mit der Signalübermittlung eine vorteilhafte Variante an. Mithilfe der speziellen Software durch die sie Signale angezeigt bekommen und anhand des eigenen Erfahrungsschatzes, können Broker kompetente Aussagen über Kursverläufe treffen und diese Signale weitergeben. Anleger können so vom Devisenmarkt profitieren ohne ständig vor dem Computer zu sitzen und sind nicht ständig dem Stress ausgesetzt, Informationen zu sammeln, sortieren und interpretieren.
Gerade als Trading-Anfänger ist es schwierig aus der Vielzahl der Informationen aus der technischen und fundamentalen Analyse, die richtigen und passenden Antworten zu filtern. In diesem Fall ist es empfehlenswert auf das Expertenwissen der Forex Broker zurückzugreifen, insbesondere um Verlustrisiken zu minimieren.
Im Allgemeinen ist durch das Nutzen von Forex Signalen ein besseres Risiko- und Geldmanagement möglich. Es können Gewinne generiert werden, da der Trader kontrolliert in den Markt investiert. Mit Hilfe der Broker, die die geprüften Signale weitergeben, können genaue Vorhersagen über zukünftige Gewinne getroffen werden. Zudem erfahren die Anleger von ihnen direkt aktuelle Trends und Veränderungen und sind dabei am Marktgeschehen beteiligt. Damit haben die Nutzer einen Informationsvorsprung gegenüber anderen Marktteilnehmern und können wirtschaftliche und politische Entscheidungen profitabel nutzen.

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