Mrz 302012
 

Pivot Punkte sind Werkzeuge aus der technischen Analyse des Forex Tradings. Das Tool zeigt an, wann ein Markt bullish oder baerish wird und dient somit der Lokalisierung von Trends und des Sentiments des Marktes.
Als Basis des ­Trading-Instruments dient die Berechnung von Preismarken im Chart auf der Grundlage der Vortageskurse. Hieraus können Kursziele erkannt werden, die beim Intraday-Trading als Indikatoren für Kauf- oder Verkaufssignale genutzt werden. Mittels der Pivot Punkte können auch Widerstands- und Unterstützungsbereiche definiert werden, sodass der Trader daraus eine gewinnbringende ­Tradingstrategie entwickeln kann. Pivot Punkte werden in volatilen Märkten benutzt, die ­größere Tagesranges aufweisen. Zudem benutzen Trader die Technik der Pivot Punkte innerhalb kurzfristiger Charts von ein bis fünf Minuten.

Pivot Punkt Berechnung

Um die Strategie mit seinen Risiken und Chancen besser einschätzen zu können, ist es für Händler hilfreich zu wissen, wie sich ­die Pivot Punkte berechnen lassen.
Ein Pivot Punkt ergibt sich aus der Addition des Vortageshochs, des ­-tiefs und des ­-schlusskurses, dividiert durch drei. Demzufolge gilt:
Pivot Punkt = (Hoch + Tief + Schlusskurs des Vortages) / 3

Eine Beispielrechnung
Um das Rechensystem besser zu erfassen, wird ein Beispiel nützlich sein. Bei der Eröffnung eines Marktes lagen die Werte wie folgt vor:
Eröffnungskurs: 1.3497
Hoch: 1.3585
Tief: 1.3487
Schluss: 1.3569

Das Ergebnis wäre dann: Pivot Punkt = (1.3585 + 1.3487 + 1.3569) / 3 = 1.3547

Aus dem Zusammenhang zwischen Eröffnungskurs eines Basiswertes und des Pivot Punktes trifft der FX Trader die Entscheidung eine Long- oder Shortposition zu handeln.

Berechnung von Unterstützungs- und Widerstandspunkten

Um ­die Pivot Punkt Strategie zu vervollständigen werden außerdem zwei Widerstands- und zwei Unterstützungspunkte bestimmt. Für die Lokalisierung des ersten Widerstandspunktes (R1) wird von dem Produkt des Pivot Punktes mit dem Faktor zwei der Tiefstkurs des Vortages subtrahiert, für die Bestimmung des zweiten Widerstandpunktes (R2) wird zu dem Pivot Punkt die Differenz des Vortageshoch- und -tiefkurses, addiert.

1. Widerstand (R1) = (2 x Pivot Punkt) – Tief
2. Widerstand (R2) = Pivot Punkt + (Hoch – Tief)

Dementsprechend werden auch die Unterstützungspunkte berechnet. Um die erste Unterstützung (S1) zu markieren, wird der Pivot Punkt mit zwei multipliziert und daraufhin subtrahiert der Händler von dem Produkt des Pivot Punktes den Höchststand des Vortages. Gleichermaßen wird für den zweiten Unterstützungspunkt (S2) die Differenz des Hochs und des Tiefs des Vortages gebildet, um dies von der Zahl des Pivot Punktes abzuziehen. In Formeln ausgedrückt, berechnen sich die Unterstützungspunkte wie folgt:

1. Unterstützung (S1) = (2 x Pivot Punkt) – Hoch
2. Unterstützung (S2) = Pivot Punkt – (Hoch – Tief)

Die meisten Handelsplattformen geben den Pivot Punkt mit seinen Unterstützungs- und Widerstandspunkten als Trading Tool an, weshalb der Trader die einzelnen Punkte nicht berechnen braucht, sondern das Werkzeug direkt auf seine Strategie anwenden kann.

Die Anwendung der Pivot Punkte

Der Pivot Punkt befindet sich in einem Bereich, indem das Sentiment eines Basiswertes entweder bullish oder bearish wird.

Dabei liegt ein bullisher Markt vor, wenn der Eröffnungskurs oberhalb des Pivot Punktes liegt oder der Pivot Punkt von unten nach oben durchbrochen wird. Trader erwarten in diesem Fall einen weiteren Anstieg des Kurses bis zur ersten Widerstandslinie (R1). Mit diesem Kaufsignal positioniert der FX Händler eine Long Position. Hingegen platziert der ­Forex Trader eine Verkaufsorder, wenn der Eröffnungskurs eines Basiswertes niedriger als der Pivot Punkt liegt oder wenn der Pivot Punkt von oben nach unten durchkreuzt wird. An dieser Stelle liegt ein bearisher Markt vor. Die FX Trader gehen von einem weiteren Abwärtstrend bis mindestens zur nächsten Unterstützungslinie (S1) aus.

Unterstützungs- und Widerstandsbereiche des Pivot Punktes

Die Unterstützungs- und Widerstandsbereiche des Pivot Punktes stellen für den Forex Trader wichtige Marken für die weitere Handhabung der Handelsstrategie dar.

In einem bestehenden Aufwärtstrend bildet ein Widerstandsbereich einen möglichen Wendepunkt ab, bei dem das Weiterführen des Trends blockiert wird. Deshalb bringen risikobewusste Forex Trader ihre Take Profit Zeichen bei den Widerstandslinien (R1, R2) unter. Wird die Widerstandsgrenze darüber hinaus durchbrochen, wird ein Kaufsignal ausgelöst. Danach fungiert der Widerstand als Unterstützungslinie des Trendverlaufs. Für eine Long Position oder Kauf Order ist hier eine optimale Lage für eine Stopp Loss Marke zu sehen. Ist ein Händler mit einer Short Position im Markt, so sollte er an dieser Stelle ebenfalls eine Stopp Loss Order aufstellen, um weitere Verluste zu begrenzen. Der Trader bestimmt und kontrolliert also mit dem Einsatz der Stopp Loss Order an der Pivot Widerstandslinie den Erfolg seiner ­Tradingposition.

Die Unterstützungslinien des Pivot Punktes (S1, S2) gelten in einem vorliegenden Abwärtstrend als mögliche Begrenzung der Kursbewegung. Trader sehen in dem Unterstützungsbereich ein realistisches und berechenbares Kursziel. Deshalb stellen Forex Händler hier ihre Short Positionen mit einem Take Profit Zeichen glatt oder versehen ihre Kaufpositionen mit einer Stopp Loss Marke. Durchkreuzt der Kurs des Basiswertes den Unterstützungsbereich von oben nach unten, so wird aus der Unterstützung ein Widerstand.

Es ist günstig an diesem Punkt eine Stopp Loss Order für Verkaufspositionen zu setzen, damit bei einem Rücksetzer und einer Umkehr des Trends die Gewinne noch optimal ausgeschöpft werden können.
Forex Trader nutzen also die Pivot Widerstands- oder Unterstützungslinien (R1, R2, S1, S2) als Werkzeug des Risiko- und ­Chancemanagements und sichern somit ihre Handelspositionen auf einem bestimmten Niveau.

Ein Beispiel zur Pivot Punkt Strategie

Im obigen Beispiel eröffnet der Basiswert mit dem Kurs 1.3497. Das Vortageshoch lag bei 1.3585, das dazugehörige Tief bei 1.3487 und der Schlusskurs betrug 1.3569. Der berechnete Pivot Punkt liegt dementsprechend bei 1.3547.

Da sich der Eröffnungskurs höher als der Pivot Punkt befindet, können Trader zumindest von einem kurzfristigen Aufwärtstrend ausgehen. Dabei spekulieren FX Trader als erstes Kursziel den Widerstand (R1) an. Der erste Widerstandsbereich befindet sich nach der Pivot Strategie bei 1.3607. Erreicht der Basiswert tatsächlich diesen Kurspunkt, gibt es zwei Möglichkeiten zu handeln. Für welche Variante sich der Trader entscheidet, hängt zumeist von der Volatilität und Stärke des Kursverlaufs ab. Zur Absicherung seines Trades platziert der Forex Händler entweder eine Take Profit Marke oder aber setzt eine Stopp Loss Order kurz unter dem Widerstandsbereich (R1) bei 1.3598. Bei einer weiterhin positiven Kursbewegung ziehen Forex Trader die S/L Marke bis zur Gewinnschwelle und dann folglich dem Kurs folgend in die Gewinnzone.

Wenn der Kurs schließlich die Pivot Widerstandslinie (R1) bei 1.3607 durchkreuzt, wird dieser Bereich zu einer Unterstützung. Das nächste Kursziel erwarten Händler an dem Widerstand (R2) bei 1.3645. Dort schätzt der Trader in gleichem Maß wie bei der Widerstandslinie (R1) die weiteren Handlungsmöglichkeiten ab.

Im umgekehrten Sinn funktioniert die Pivot Punkt Strategie für einen Abwärtstrend. Deutet sich jedoch ein mehrfaches Durchkreuzen des Kurses durch den Pivot Punkt von oben oder unten ab, ist dies ein Zeichen für eine Seitwärtsbewegung. In diesem Fall funktioniert die Strategie nur mangelhaft.

Verknüpfung der Pivot Punkt Strategie

Besonders erfahrene Forex Trader verwenden ­die Pivot Punkt Strategie in Kombination mit anderen Indikatoren. Spekulationen werden beispielsweise mit einem gleitenden Durchschnitt (Moving Average) bewertet. Liegt der Pivot Punkt dabei höher als der Moving Average, so ist dies ein Indiz für einen Aufwärtstrend. Umgekehrt befindet sich der Pivot Punkt unterhalb des Indikators, so empfiehlt sich eine Verkaufsorder im Abwärtstrend. Neben den typischen Indikatoren zeigen auch Kerzencharts frühzeitig Muster an, die einen Trend bestätigen oder stoppen. Wenn ein Kursverlauf, nachdem die Pivot Widerstandslinien durchbrochen wurden, eine bearishe Kerzenformation aufweist, ist dies als ein Verkaufssignal zu verstehen.

 

 

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