Jan 052011
 

Regelmässig liest man – insbesondere von erfolglosen Forex Tradern – von angeblichen Kursmanipulationen. Doch was ist dran an diesen Betrugs-Vorwürfen? Wir von ForexVergleich.org haben uns mögliche Manipulationen im FX Markt näher angeschaut. Dabei gibt es zwei Kategorien von Manipulationen im Bereich Forex: Manipulationen durch andere Marktteilnehmer und Kursmanipulationen durch Forex Broker.

Forex Manipulationen durch Marktteilnehmer

Mit genügend Geld ausgestattet, sind Manipulationen der Wechselkurse durch einzelne Marktteilnehmer möglich. Ein Lehrbuch-Beispiel ist die Pfundkrise von 1992, als Investoren wie George Soros überzeugt waren, dass das britische Pfund überbewertet ist und gegen das Pfund wetteten. In der Folge versuchte die britische Notenbank mit Zinserhöhungen und Stützungskäufen den Verfall des Pfundes zu stoppen, allerdings erfolglos. Innerhalb von rund einem Monat verlor das Pfund rund 25% gegenüber dem US-Dollar und Soros und andere Anleger verdienten Milliarden.

Kann hier von einer Kursmanipulation gesprochen werden? Nicht wirklich, das Beispiel zeigt vielmehr, dass der Marktpreis des Pfundes während langer Zeit falsch – zu hoch – eingeschätzt wurde. Anstelle von Betrug sollte man das eher als „den richtigen Riecher für Fremdwährungen haben“ bezeichnen.

Kann sich eine solch drastische Kursveränderung – ausgelöst durch Marktteilnehmer – auch heute noch wiederholen? Möglich ist es, ja. Weil aber täglich Devisen mit einem Wert von 4‘000 Milliarden Dollar gehandelt werden, ist es bei den vielgehandelten Währungspaaren praktisch unmöglich, dass ein  einzelner Marktteilnehmer die Kurse beeinflussen und manipulieren kann. Die sechs grössten Währungspaare werden alle zum US-Dollar gehandelt. Deren tägliches Volumen für 2010/2011 beträgt

  • Euro: >1‘000 Milliarden USD
  • Yen: >500 Milliarden USD
  • Britisches Pfund: >350 Milliarden USD
  • Australischer Dollar: >250 Milliarden USD
  • CAN und CHF: >150 Milliarden USD

Wenn Devisenkurse überhaupt durch einzelne Marktteilnehmer beeinflusst werden können, dann vor allem bei weniger oft gehandelten Währungen und Währungspaaren.

Manipulationen durch Forex Broker

Anders sieht es bei den Forex Brokern aus. Theoretisch ist es möglich, dass ein Forex Broker die Kurse manipuliert, zu denen er die Devisen einem Trader verkauft. So könnte er nebst dem Spread von 2-5 Pips noch zusätzlich Geld verdienen. Eine Manipulation wäre z.B. theoretisch möglich, indem er einen Kauf dem Kunden erst mit einigen Sekunden Verzögerung darstellt und abhängig von der Kursentwicklung in diesen Sekunden den für ihn günstigeren Kurs dem Trader verrechnet.

Allerdings muss man sehen, dass die bekannten Broker staatlich reguliert sind und auch überprüft werden. Zudem können auch Trader Manipulationen entdecken. Das Aufdecken eines solchen Betrugs würde den Ruf des unfairen FX Brokers ruinieren. Und das kann sich kein etablierter Forex Broker leisten.

Ein Grund, warum viele Trader von Abzocke, Betrug und Manipulation sprechen ist, weil sie beim Traden Geld verlieren. Geld zu verlieren gehört aber beim online Devisenhandel dazu. Man darf nicht vergessen, dass FX Trading ein Nullsummenspiel ist: Was der eine gewinnt, muss zwingend die Gegenpartei verlieren. Zusätzlich schmälern die Spreads die Gewinne der Trader, was dazu führt, dass über 90% der online FX Trader langfristig Verlust erzielen.

Wir empfehlen Ihnen deswegen folgendes:

  • Setzen Sie nur so viel Geld ein, wie Sie problemlos auch verlieren können
  • Wählen Sie einen grossen, seriösen Forex Broker
  • Traden Sie solange mit einem Demokonto, bis Sie sich absolut sicher fühlen

Über den Autor: Dieser Artikel über “Forex Kursmanipulation” wurde verfasst von Thorsten Hallmüller, professioneller Forex Trader und Forex Coach.

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