Jul 152012
 

Unter den Währungen gibt es vier, die weltweit die Stärksten sind. Das sind der US-Dollar (USD), der Euro (EUR), der Japanische Yen (JPY) und das Britische Pfund (GBP). Die großen Vier werden von den stärksten Wirtschaftssystemen gestützt. Auch der Schweizer Franken (CHF), der Australische (AUD) und Kanadische Dollar (CAD) gelten als sichere Währungen und werden dementsprechend häufig am Forex Markt gehandelt.

FX Broker bieten Zugriff auf den Handel von bis zu über hundert verschiedenen Währungspaaren, die teilweise einen sehr volatilen Kursverlauf beinhalten und somit auch kurzfristig getradete Erfolgschancen bieten können. Dazu gehören EUR/USD, EUR/JPY aber auch USD/SFR. Die erstgenannte Währung, wie im Fall USD/SFR der US-Dollar, ist die Grundwährung oder Base Currency. An zweiter Stelle, hier der Schweizer Franken, wird Counter Currency genannt. Das Wertverhältnis der beiden Währungen drückt sich im Kursindex aus, der im Chartbild visuell aufgearbeitet ist. Der Forex Trader kann die Währungen in beide Richtungen, also auf eine Kurssteigerung oder auf einen Kursabfall der Grundwährung, spekulieren.

Im Folgenden werden die vier weltweit stärksten Währungen vorgestellt.

 

Der US-Dollar

Der US-Dollar ist die weltweit am häufigsten genutzte Währung. Ob an den Devisenmärkten, der Börse oder anderen Finanzmärkten, über fünfzig Prozent der gehandelten Positionen sind mit dem Dollar verbunden. Die Bedeutung des Dollars zeigt sich auch an der Funktion als weltweit anerkannte Leit-, Transaktions- und Reservewährung. Zugleich ist der Dollar die Standardwährung für Gold und Öl. Aufgrund der grünen Farbgebung der Banknoten wird der US-Dollar auch als Greenback bezeichnet.

Aufgrund der wirtschaftlichen Erfolge konnten die USA ihre weltweite Vormachtstellung seit dem letzten Jahrhundert vorantreiben. Die USA hoben nach den zwei Weltkriegen ihr Bruttoinlandsprodukt enorm an und bauten somit die Stärke des Dollars aus. Schon nach dem Ersten Weltkrieg erhielt der Dollar seine führende Rolle mit dem Festkurssystem von Bretton-Woods. Das Weltwährungssystem wurde 1944 aufgebaut, um die Währungen an feste Wechselkurse zu binden. Nachdem in den siebziger Jahren wieder die flexiblen Wechselkurse eingeführt wurden, blieb der US-Dollar im Mittelpunkt des weltweiten Handels. Dies wurde durch die Einführung des US-Dollar-Index weiter verstärkt. Der Dollar-Index zeigt den Wert des Dollars, indem er in das Verhältnis von sechs anderen Währungen gesetzt wird. Obwohl der US-Dollar seit 2002 an den Devisenmärkten eine Abschwächung erfährt, die Währungsunion in Europa den Druck auf den Dollar erhöht und die USA eine schwächere Konjunktur als zuvor aufweisen, behält der US-Dollar den Status der weltweiten Leitwährung.

 

Der Euro

Der Euro ist nach dem US-Dollar die zweitwichtigste Währung am internationalen Devisenmarkt. Weil zwischen dem US-Dollar und dem Euro starke Kursschwankungen herrschen, ist das Währungspaar unter den Teilnehmern am Forex Markt als sehr profitabel einzuschätzen. Zusätzlich ist ein stetiges Wachstum der Euroanteile an den internationalen Reservewährungen zu verzeichnen. Staaten wie China, Indien, Russland und Japan wollen zukünftig eine Umschichtung vom Dollar zum Euro als Währungsreserve vornehmen. Spekulanten sehen deshalb im Euro die nächste Weltreserve- als auch Weltleitwährung. Überdies wird der Euro als weiteres Zahlungsmittel, neben dem Dollar, für Erdöl diskutiert. Angesichts dieser Entwicklung und dem gleichzeitigen Rückgang der amerikanischen Finanzwirtschaft kann der Wert des Euro in Zukunft weiter wachsen. Bereits seit 2006 löste der Euro den US-Dollar als führende internationale Bargeldwährung ab.

Nach der Auflösung des Bretton-Woods-Festkurssystems wurde 1979 das Europäische Währungssystems eingeführt, um innerhalb Europas zu starke Wechselkursschwankungen zu verhindern. Das neue Währungskonzept enthielt den Aufbau einer europäischen Währungseinheit (ECU), die als Vorläufer des Euro gilt. Die Weiterentwicklung des europäischen Programms führte 1999 zur Einführung des Euro als einheitliche Währung für siebzehn Länder, die das Euro-Währungsgebiet ausmachen. Obwohl der Euro die ersten drei Jahre nur Wertverluste gegenüber dem Dollar erzielte, konnte sich der Binnenhandel bis zu fünfzehn Prozent steigern. Dies ist einerseits auf den höheren Wettbewerbsdruck zwischen den europäischen Anbietern, als auch auf das frei handelbare Investitionskapital zurückzuführen. Der steigende Binnenhandel führte zu einer niedrigen Inflationsrate, sodass die Gemeinschaftswährung ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Nationen, wie den USA oder Asien, ausbauen konnte. Nachdem 2002 der Euro auch als Bargeld verfügbar wurde, konnte die Währung am Devisenmarkt eine fortlaufende Wertsteigerung erfahren.

 

Der Japanische Yen

Am Devisenmarkt gehört der japanische Yen an die dritte Stelle der meist gehandelten Währungen. Der Yen ist geprägt durch starke Schwankungen, die ihre Ursache in den innen-und außenpolitischen und wirtschaftlichen Entscheidungen finden. Die japanische Währung war lange Zeit unterbewertet. Erst mit der Plaza-Vereinbarung 1985 konnte der Yen gegenüber dem Dollar sein Potenzial ausbauen. Zugleich wurde der Preis für den japanischen Yen gegenüber dem Dollar neu festgelegt, sodass im Zuge dessen die Währung eine Aufwertung von achtzig Yen für einen US-Dollar erfuhr. Des Weiteren lag der Basiszins Japans lange Zeit auf knapp über null Prozent. Somit achten viele Forex Trader auf die japanischen Zinssatz-Entscheidungen. Auch der japanische Aktien- und Immobilienmarkt gilt als starker Indikator für den Devisenmarkt.

Die japanische Währung wurde 1871 nach europäischem Vorbild eingeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg litt die japanische Währung unter einem starken Inflationsdruck. Dieser konnte durch einige Stabilisierungsmaßnahmen Japans behoben werden. Ab Mitte der siebziger Jahre verfolgte Japan eine starke Deflationspolitik, die zu einer Unterbewertung des Yen führte. Aufgrund der geringeren Inflationsrate Japans gegenüber der Teuerungsrate der USA konnte der Exportmarkt Japans anwachsen. Noch während der achtziger Jahre wurde die japanische Währung weltweit anerkannt, was zu einer rasanten Wertsteigerung des japanischen Yen führte. Dieser andauernde Aufstieg verursachte 1990 einen Börsencrash, der auch den Aktien- und Immobilienmarkt stark abschwächte.

 

Das Britische Pfund

Das britische Pfund ist eine der ältesten Währungen der Welt, die noch immer in Gebrauch ist. Mit dem Sterlingblock wurde das britische Pfund bis 1950 der Initiator eine der ersten Währungsunionen. Die einstmalige wichtigste Reservewährung der Welt wurde kurz vor dem Bretton-Woods- Abkommen durch den US-Dollar abgelöst. Trotz dieser Abwertung gehört das britische Pfund weiterhin zu den stärksten Währungen.

Die Bank of England gibt den britischen Pfundnoten, seit der Einführung 1694, ein stetig wechselndes Design. Nicht nur die Beschaffenheit der Scheine, sondern auch die abgedruckten Persönlichkeiten ändern sich seit dem regelmäßig.

Aufgrund der zunehmenden Relevanz im internationalen Markt wurde das britische Pfund im 18. Jahrhundert zur weltweiten Leitwährung. Obwohl das britische Pfund mit dem Bretton-Woods-System an Wertigkeit verlor, konnte sich die Währung immer wieder gegenüber dem US-Dollar und später im Verhältnis zum Euro, etablieren. Insgesamt erlebte das britische Pfund jedoch einen stetigen Abverkauf, der immer neue Tiefstände aufwies.

Für Forex Trader bietet die Währung Großbritanniens insbesondere aufgrund der starken Schwankungen eine interessante Spekulationsmöglichkeit.

 

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